Wohnungslosigkeit in Deutschland auf dem Vormarsch
Ende Januar 2024 waren in Deutschland rund 439.500 Personen aufgrund von Wohnungslosigkeit untergebracht. Diese Zahl hat sich im Vergleich zu den Vorjahren weiter erhöht. Der Anstieg ist jedoch hauptsächlich auf Verbesserungen bei der Datenerfassung zurückzuführen, da im dritten Jahr seit der Einführung der Statistik genauer gemeldet wurde.
Die Daten erfassen wohnungslose Personen, die in der Nacht vom 31. Januar auf den 1. Februar 2024 in überlassenem Wohnraum, Sammelunterkünften oder Einrichtungen für Wohnungslose untergebracht waren. Obdachlose Personen auf der Straße oder Personen mit verdeckter Wohnungslosigkeit, die beispielsweise bei Bekannten oder Angehörigen unterkommen, werden in der Statistik nicht erfasst, sind aber Teil anderer Berichte zum Thema Wohnungslosigkeit.
Staatsangehörigkeiten: Größte Gruppe sind Ukrainerinnen und Ukrainer
Unter den untergebrachten wohnungslosen Personen stellten Ukrainerinnen und Ukrainer mit 136.900 Personen die größte Gruppe dar. Insgesamt waren Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit mit 377.900 deutlich in der Überzahl. Dies entspricht einem Anteil von 86%. Die Zahl der Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit stieg nur leicht auf 61.500 an, was einem Anteil von 14% entspricht.
Geschlechterverteilung: Männer überwiegen
Mehr als die Hälfte (55%) der untergebrachten wohnungslosen Personen waren Männer. Frauen machten 43% aus, während für 2% das Geschlecht unbekannt war.
Haushaltskonstellationen: Paare mit Kindern am häufigsten betroffen
Die wohnungslosen Personen waren in verschiedenen Haushalten oder Familienkonstellationen untergebracht. Die größte Gruppe waren Paare mit Kindern, gefolgt von Alleinstehenden und Alleinerziehenden-Haushalten.
Nordrhein-Westfalen am meisten betroffen
Im Bundesländervergleich war Nordrhein-Westfalen mit 105.100 Personen das bevölkerungsreichste Land mit den meisten untergebrachten wohnungslosen Menschen. Es folgten Baden-Württemberg mit 92.700 und Berlin mit 47.300 Personen. Am wenigsten betroffen waren das Saarland, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern.
Die Zunahme der Wohnungslosigkeit in Deutschland ist besorgniserregend. Es ist wichtig, dass die Regierung Maßnahmen ergreift, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken und betroffenen Menschen zu helfen, eine sichere Unterkunft und eine Perspektive für die Zukunft zu finden.
– NAG