Der erste Atommüll-Transport nach Gorleben vor 40 Jahren hat nicht nur Proteste ausgelöst, sondern auch das ungelöste Problem der Atommüllentsorgung ins Rampenlicht gerückt. Am 8. und 9. Oktober 1984 brachten Konvois, eskortiert von 2000 Polizisten, schwach- und mittelradioaktive Abfälle ins Wendland und setzten einen markanten Punkt in der Geschichte der Atomenergie in Deutschland. Doch trotz der mittlerweile gestoppten Castor-Transporte bleibt die Frage nach einer dauerhaften Entsorgung des bundesweit an 16 AKW-Standorten lagern Atommülls unbeantwortet. In Gorleben stehen aktuell 113 Castoren, deren Lagermöglichkeiten bis 2034 genehmigt sind.
Die Situation hat sich durch jüngste Vorschläge aus Bayern verschärft, die eine Umlagerung aller Castorbehälter nach Gorleben fordern. Die bayerischen Landräte Peter Dreyer und Hans Reichhart behaupten, dass die Aufbewahrung aller Abfälle an einem einzigen Standort effektiver sei. Niedersachsen reagierte mit scharfer Kritik und bezeichnete diese Forderung als dreist und unverantwortlich. Umweltminister Christian Meyer wies darauf hin, dass es nicht akzeptabel sei, dass Bayern seine Verantwortung für den eigenen Atommüll ignoriert und gleichzeitig neue AKWs plant. Die Diskussion um die Atommülllagerung bleibt somit angespannt, und Experten fordern höhere Sicherheitsstandards, um Risiken bei den Zwischenlagern zu minimieren. Weitere Informationen sind hier zu finden.