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Auf dem Weg zum Werftgiganten: Chancen im deutschen Marineschiffbau

Deutscher Werftgigant in Sicht: Hoffnung für die maritime Branche

Die maritime Industrie in Deutschland könnte bald durch das Entstehen eines Werftgiganten neue Impulse erhalten. Andreas Burmester, der Maritimer Koordinator Schleswig-Holsteins, ist zuversichtlich, dass durch einen Investoreneinstieg bei Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) in Kiel langfristig ein führendes Unternehmen im deutschen Marineschiffbau entstehen könnte.

Dieser Schritt ist vor dem Hintergrund eines boomenden Geschäfts im Marinebereich zu sehen. Insbesondere die langen Bauzyklen im Marineschiffbau erfordern regelmäßig hohe Bürgschaften, die durch die Unterstützung der Kreditanstalt für Wiederaufbau erleichtert werden könnten. Eine mögliche Beteiligung des deutschen Staates über die Förderbank KfW könnte ebenfalls dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit von TKMS zu stärken.

Der laufende Prozess mit dem Finanzinvestor Carlyle könnte der erste Schritt in Richtung eines zukünftigen Zusammenschlusses von TKMS mit anderen maritimen Unternehmen sein. Burmester betont die Wachstumsperspektiven im Marineschiffbau nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen westlichen Ländern angesichts der zunehmenden Produktion von Schiffen in China.

Insgesamt beschäftigt TKMS allein am Standort Kiel über 3700 Mitarbeiter und erzielt weltweit einen Jahresumsatz von etwa zwei Milliarden Euro. Die Schaffung eines Werftgiganten würde nicht nur die Position von TKMS stärken, sondern auch die gesamte maritime Branche in Deutschland unterstützen.

Sorgen um kleinere Werften

Während Burmester optimistisch für die große Kieler Werft ist, bereitet ihm die Lage bei den Werften Flensburger-Schiffbau-Gesellschaft (FSG) und Nobiskrug in Rendsburg Sorgen. Trotz des Engagements von Investoren fehlen beiden Werften weiterhin notwendige Aufträge. Burmester warnt davor, dass Unternehmen den Anschluss verlieren könnten, wenn sie keine Innovationen vorantreiben und ihre Mitarbeitenden nicht weiterbilden.

Interessenten zeigen bereits Interesse an den Standorten der kleineren Werften, was Hoffnung für ihre Zukunft geben könnte. Der Kampf um die Existenz kleinerer Werften steht im Kontrast zur möglichen Entwicklung eines deutschen Werftgiganten, der die maritime Industrie in Deutschland auf internationaler Ebene stärken könnte.

Die maritimen Entwicklungen in Deutschland zeigen die Vielfalt der Branche, von der großen Werft mit internationaler Ausrichtung bis zu den kleineren Standorten mit lokaler Bedeutung. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Zukunft der deutschen Werftlandschaft gestalten wird.

NAG

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