München (ots)
Aufklärung über Pränataldiagnostik dringend erforderlich
Die aktuellen Ergebnisse einer Umfrage zeigen, dass viele Eltern nicht ausreichend über die Möglichkeiten informiert sind, Chromosomenstörungen während der Schwangerschaft zu diagnostizieren. Von den Befragten im Alter von 18 bis 45 Jahren, die entweder bereits Kinder haben oder ein Kind erwarten, haben fast 40 Prozent noch nie von nicht-invasiven pränatalen Tests (NIPT) gehört. Diese Tests sind jedoch entscheidend, um genetische Probleme frühzeitig zu erkennen und schwangeren Frauen die Möglichkeit zu geben, informierte Entscheidungen zu treffen.
Schwangere Eltern und ihr Informationsbedarf
Die Studie, die im Juni 2024 im Auftrag von Eurofins Humangenetik und Pränatal-Medizin durchgeführt wurde, ergab, dass knapp die Hälfte der Befragten (49,1 %) den Wunsch hat, Chromosomenstörungen bei ihrem ungeborenen Kind feststellen lassen zu wollen. Dennoch haben nur etwa 33 Prozent darüber nachgedacht, wie wichtig dieses Thema während der Schwangerschaft ist. Laut der Umfrage haben 28 Prozent der Teilnehmenden das Thema zwar schon mal gehört, sich jedoch nicht intensiv damit beschäftigt, während 38,5 Prozent überhaupt keine Kenntnis von den Möglichkeiten der nicht-invasiven Pränataldiagnostik hatten.
Bedeutung der nicht-invasiven Testverfahren
Schwangere Frauen können mithilfe eines NIPT, das auf einer einfachen Blutprobe basiert, wertvolle Informationen zur genetischen Gesundheit ihres Ungeborenen erhalten. Diese Tests ermöglichen es, eine Vielzahl von Chromosomenanomalien zu erkennen, im Gegensatz zu klassischen Verfahren, die in der Regel nur gängige Trisomien aufspüren. Dr. Moneef Shoukier, der ärztliche Leiter von Eurofins, hebt hervor, dass der Bedarf an Aufklärung über diese modernen Methoden wächst, damit Eltern die richtigen Entscheidungen treffen können.
Der PraenaGenom-Test: Ein umfassendes Screening
Ein besonders fortschrittliches Verfahren in der Pränataldiagnostik ist der PraenaGenom-Test. Dieser erlaubt eine detaillierte genomweite Analyse, wodurch nicht nur häufige Trisomien, sondern auch seltenere chromosomale Anomalien erkannt werden können. Die Testverfahren können bereits ab der 11. Schwangerschaftswoche durchgeführt werden und bieten eine hohe Diagnosesicherheit. Dies erleichtert werdenden Eltern die Möglichkeit, sich frühzeitig und gezielt auf etwaige gesundheitliche Herausforderungen einzustellen.
Das Recht auf Nichtwissen
Ein weiterer wichtiger Aspekt, den Dr. Shoukier betont, ist das Recht der werdenden Eltern auf Informationen. Bei der genetischen Diagnostik müssen Individuen selbst entscheiden können, ob sie über bestimmte Testergebnisse informiert werden möchten oder nicht. Die Aufklärung sollte hierin eine ausgewogene Herangehensweise bieten, sodass Eltern gut informiert, aber auch respektvoll mit ihren Entscheidungen umgehen können.
Fazit: Ein gemeinsames Ziel der Aufklärung
Die Ergebnisse der Umfrage verdeutlichen den Aufklärungsbedarf in der Bevölkerung über die modernen Möglichkeiten der Pränataldiagnostik. Um werdenden Eltern eine fundierte Entscheidungsbasis zu bieten, ist eine verstärkte Informationsarbeit erforderlich. Es ist von essenzieller Bedeutung, dass solche Tests bekannt werden und transparent erklärt werden, sodass alle betroffenen Eltern den richtigen Weg für sich und ihr zukünftiges Kind wählen können.
– NAG