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Bäckerhandwerk: Bargeld bleibt wichtig für unsere Kunden

In Berlin sorgen die aktuellen Themenpapiere der Bundesbank für Diskussionen über die zukünftige Rolle des Bargelds in Deutschland. Der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks, der massgeblich an der Erarbeitung dieser Papiere mitwirkte, befürwortet die Ergebnisse. Die Thematik des Bargelds wird immer relevanter, insbesondere vor dem Hintergrund, dass digitale Zahlungsmethoden einen immer größeren Raum einnehmen. Trotz des steigenden Trends in Richtung bargeldloser Zahlungen bleibt das Bargeld für viele Handwerksbetriebe, einschließlich Bäckereien, von grundlegender Bedeutung.

Dr. Friedemann Berg, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands, weist auf die Sorgen hin, die viele kleine und mittelständische Unternehmen bezüglich des Zugangs zu Bargeld haben. In den letzten Jahren wurde zunehmend festgestellt, dass Banken aus dem Bargeldgeschäft aussteigen, was sich in der Schließung von Bankfilialen und dem Rückgang von Geldautomaten äußert. „Besonders kleine und mittelständische Betriebe sehen sich mit Problemen in diesem Bereich konfrontiert“, erklärt Berg. Daher sei es von großer Wichtigkeit, dass der Zugang zu Bargeld nicht nur erhalten, sondern auch verbessert wird.

Die Relevanz von Bargeld im Alltag

Die Bäckerei ist wie ein Mikrokosmos der Gesellschaft, in der Bargeld oft das bevorzugte Zahlungsmittel ist. Trotz der zunehmenden digitalen Zahlungsoptionen erwarten viele Kunden, auch künftig beim Bäcker bar bezahlen zu können. „Für viele Betriebe ist Bargeld mehr als nur eine Zahlungsoption – es ist ein Stück Alltagssicherheit“, so Berg weiter. In Zeiten von Stromausfällen oder Softwareproblemen ist Bargeld die zuverlässige Alternative, um den täglichen Einkauf aufrechtzuerhalten.

Das Pro und Contra von Bargeldzahlungen versus digitalen Zahlungsmethoden wird in den Themenpapieren der Bundesbank eindrucksvoll beleuchtet. Es wird aufgezeigt, dass nicht nur die Bäckerbetriebe, sondern auch deren Kundschaft eine klare Präferenz für Bargeld zeigt. Diese Zahlungsmethode wird oft als Teil des alltäglichen Lebens erlebt, das Sicherheit und Unabhängigkeit bietet, besonders in Krisensituationen.

Die Bundesbank selbst hat im Dialog mit zahlreichen zivilgesellschaftlichen Organisationen bestätigt, dass Bargeld eine wichtige Rolle für die Teilhabe aller Gesellschaftsgruppen spielt. Berg betont, dass „Bargeld nicht nur die Unabhängigkeit der Betriebe sichert, sondern auch gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht“. Diese Sichtweise wird von der anhaltenden Diskussion über die Relevanz von Bargeld im deutschen Wirtschaftsleben unterstützt.

Forderungen des Zentralverbands

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen fordert der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks klare Maßnahmen, um den Zugang zu Bargeld zu garantieren. Dazu gehören die gesetzliche Deckelung der Gebühren, die mit Bargeldtransaktionen verbunden sind. „Für Betriebe wären maximal 0,05 % der jeweiligen Geldsumme angemessen“, erklärt Berg. Diese Forderung ist Teil einer umfassenden Strategie, um den Fortbestand der Bargeldverfügbarkeit langfristig zu sichern.

Die offene Haltung des Zentralverbands gegenüber bargeldlosem Bezahlen zeigt, dass man den Veränderungen in der Zahlungslandschaft gewappnet ist. Dennoch bleibt die Botschaft klar: Bargeld ist nicht nur ein Zahlungsmittel; es ist ein essentieller Bestandteil der Gesellschaft und der Wirtschaft, der nicht außer Acht gelassen werden darf. Die Debatte über die Zukunft des Bargelds bleibt damit auch eine der zentralen Herausforderungen für die Bäcker und andere kleine Unternehmen in Deutschland.

Der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks agiert nicht nur als Interessenvertreter, sondern fördert auch den Nachwuchs im Handwerk. Programme wie „Bäckman“ und „Back dir deine Zukunft“ zielen darauf ab, junge Menschen für den Beruf des Bäckers zu begeistern. Diese Initiativen sind wichtig, um die notwendige Unterstützung für das Handwerk zu gewährleisten und gleichzeitig den Zugang zu Zahlungsmethoden aufrechtzuerhalten, die den Bedürfnissen der Kunden gerecht werden.

Ein Aufruf zur Sicherstellung des Bargelds

Die Zeiten ändern sich, und mit ihnen auch die Zahlungsmethoden, doch Bargeld bleibt ein essenzielles Element in der täglichen Lebensrealität der Deutschen. Die Herausforderungen, die mit dem Rückzug der Banken aus dem Bargeldgeschäft verbunden sind, müssen ernst genommen werden. Es ist Zeit, aktiv für die Sicherstellung und den Zugang zu Bargeld einzutreten, um den verschiedenen Bedürfnissen und Wünschen der Verbraucher gerecht zu werden. Der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks sieht den Erhalt des Bargelds als eine wichtige Perspektive für die Zukunft aller, die täglich auf die Dienstleistungen der Bäckeranwesen angewiesen sind.

Bedeutung des Bargelds im Alltag

Bargeld spielt eine zentrale Rolle im täglichen Leben vieler Menschen in Deutschland, insbesondere in ländlicheren Regionen, wo digitale Zahlungsmethoden nicht immer weit verbreitet sind. Laut einer Umfrage des Handelsverbands Deutschland aus dem Jahr 2023 gaben 73 % der Befragten an, dass sie beim Kauf im Einzelhandel am liebsten bar bezahlen. Dies verdeutlicht, dass die Erwartung, bargeldlos bezahlen zu können, oft durch die Vertrautheit mit Bargeld und der persönlichen Vorliebe, die viele Kunden haben, beeinflusst wird.

Für die Bäckereien und andere kleine Geschäfte ist Bargeld nicht nur eine Zahlungsmethode, sondern auch ein Mittel zur Kundenbindung und ein Zeichen von Vertrauenswürdigkeit. Viele ältere Menschen, die möglicherweise nicht mit modernen Zahlungsmethoden vertraut sind, neigen dazu, Bargeld zu bevorzugen, und erwarten dessen Verfügbarkeit bei ihrem täglichen Einkauf.

Wirtschaftliche Auswirkungen des Bargeldentzugs

Ein Rückzug von Bargeld kann erhebliche wirtschaftliche Konsequenzen haben, insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen, wie die Bäckereien. Diese Betriebe müssen oft höhere Gebühren für die Abwicklung von Kartenzahlungen tragen, was ihre Gewinnspannen schmälert. Zudem können sinkende Bargeldbestände zu einem Rückgang der Kundenfrequenz führen, wenn potenzielle Käufer abgeschreckt werden aufgrund der Unmöglichkeit, ihre bevorzugte Zahlungsmethode zu nutzen.

Eine Studie des wirtschaftswissenschaftlichen Instituts IW Köln aus dem Jahr 2023 stellt fest, dass eine zunehmende Digitalisierung im Zahlungsverkehr die geringeren Einkommensgruppen überproportional trifft, da diese oft weniger Zugang zu digitalen Zahlungsmethoden haben. Diese Ungleichheit könnte langfristig die wirtschaftliche Stabilität kleinerer Betriebe und den Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen gefährden.

Statistische Daten zur Bargeldnutzung

Laut der Bundesbank lag der Bargeldanteil an den gesamten Zahlungsmitteln im Jahr 2022 bei etwa 48 %. Im Vergleich dazu hat sich die Nutzung von Kartenzahlungen leicht erhöht, aber Bargeld bleibt für eine große Anzahl der Bevölkerung die bevorzugte Wahl. Diese Statistiken zeigen, wie wichtig Bargeld auch in unserem zunehmend digitalen Finanzsystem bleibt.

Zusätzlich ergab eine Umfrage von Statista aus dem Jahr 2023, dass 65 % der Befragten bargeldlose Zahlungsmethoden als weniger persönlich empfinden, was den emotionalen Wert und die soziale Interaktion, die mit Barzahlungen verbunden ist, unterstreicht.

Gesetzgebung und politische Maßnahmen

Der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks hat sich für gesetzliche Maßnahmen eingesetzt, um die Gebühren für Bargeldabwicklung zu begrenzen. Modelle für gedeckelte Gebühren könnten dazu beitragen, den wirtschaftlichen Druck auf kleinere Betriebe zu verringern, die durch steigende Kosten für bargeldloses Bezahlen belastet sind. Politische Vertreter haben begonnen, diesen Anliegen mehr Gehör zu schenken, besonders im Zuge der laufenden Debatten über den Erhalt von Bargeld in der Gesellschaft.

Die jüngsten Initiativen zur Förderung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs müssen also ausgewogen betrachtet werden. Während darauf hingewiesen wird, dass die Digitalisierung viele Vorteile bietet, ist es entscheidend, auch die Stimmen derjenigen zu hören, die weiterhin auf Bargeld angewiesen sind.

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