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Balkonkraftwerk: So nutzen Sie Sonnenenergie effizient in Ihrem Zuhause!

Der TÜV-Verband informiert in einer Pressemitteilung aus Berlin über die Vorteile von Balkonkraftwerken und neuen Speicherlösungen zur effizienten Nutzung von Sonnenenergie, insbesondere nach der Verabschiedung des Solarpaket 1 im Mai 2024, das die Anmeldung und Installation für Bürger:innen erleichtert und einen Beitrag zur Energiewende leisten soll.

Berlin

Die Nutzung von Sonnenenergie in Form von Balkonkraftwerken erfreut sich immer größerer Beliebtheit. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 hat die Bundesnetzagentur bereits etwa 220.000 neue Anlagen registriert, was einen deutlichen Anstieg im Vergleich zu den rund 300.000 Installationen im gesamten Jahr 2023 darstellt. Dies zeigt, dass immer mehr Haushalte den Nutzen der eigenen Stromerzeugung erkennen und aktiv zur Energiewende beitragen möchten. Dr. Hermann Dinkler, Energieexperte beim TÜV-Verband, hebt hervor: „An sonnigen Tagen und bei optimaler Ausrichtung erzeugen Stecker-Solargeräte genug Strom, um einen erheblichen Teil des Haushaltsstrombedarfs zu decken.“

Das im Mai 2024 verabschiedete Solarpaket 1 hat die Anmeldung von solchen Balkonkraftwerken erheblich erleichtert. Zuvor mussten Verbraucher ihr Stecker-Solargerät bei der Bundesnetzagentur sowie bei ihrem lokalen Stromnetzbetreiber anmelden. Mit den neuen Regelungen fällt die Meldepflicht beim Netzbetreiber weg, was den Prozess deutlich vereinfacht. Die Registrierung im Marktstammdatenregister ist nun unkompliziert und beschränkt sich auf wenige Datenpunkte.

Wie funktionieren Stecker-Solargeräte?

Ein Balkonkraftwerk wandelt Sonnenlicht in elektrischen Strom um. Dies geschieht mit Hilfe von Solarmodulen, die Gleichstrom erzeugen. Ein Wechselrichter wandelt den Gleichstrom in Wechselstrom um, der dann direkt ins Stromnetz des Haushalts gespeist wird. In der Praxis bedeutet das, dass die Stromzähler langsamer laufen, da weniger Strom aus dem öffentlichen Netz bezogen werden muss.

Die Nutzung eines Speichers für überschüssigen Solarstrom kann in vielen Fällen sinnvoll sein. Im Durchschnitt können ohne Speicher nur 55 bis 70 Prozent des erzeugten Stroms direkt verwendet werden. Gerade während der Sommermonate, wo die Stromproduktion zur Mittagszeit häufig höher ist als der Bedarf, kann es sinnvoll sein, überschüssige Energie in einem Akku zu speichern. Diese Batterien sind mittlerweile auch für kleinere Anlagen erschwinglich, beginnen bei Preisen um 400 Euro.

Dinkler merkt an: „Für Haushalte mit kleinen Anlagen lohnt sich ein Speicher oft nicht, da der überschüssige Strom gering ist. Bei größeren Anlagen mit mehreren Modulen kann ein Speicher jedoch durchaus von Vorteil sein.“ Alternativ können Verbraucher auch ihre Elektrogeräte so steuern, dass diese in sonnenreichen Zeiten genutzt werden, was den Eigenverbrauch zusätzlich optimiert.

Wichtige Hinweise zur Installation

Bei der Montage von Balkonkraftwerken sollte darauf geachtet werden, dass die Solarmodule optimal ausgerichtet sind und nicht im Schatten stehen. Am besten geeignet sind Balkone, Terrassen oder geeignete Fassaden, die ausreichend Sonnenstrahlung abbekommen. SAuch die Sicherheit spielt eine wesentliche Rolle: Es darf nur ein Solargerät pro Steckdose angeschlossen werden, um keine Überlastung zu riskieren.

Die TÜV-Vorschriften betonen, dass Stecker-Solargeräte sicher sind, solange sie richtig installiert werden. „Bei der Montage ist besondere Sorgfalt notwendig, damit die Module sicher und stabil sitzen“, betont Dinkler. Denn nicht nur der einfache Aufbau ist entscheidend, auch die richtige Auswahl der Materialien und die Beachtung der Montagehinweise sind essenziell, um eine langfristige Nutzung der Geräte zu gewährleisten.

Zusätzlich sollten sich Verbraucher vor dem Kauf darüber informieren, ob ihre Wohnungen die notwendigen Voraussetzungen erfüllen, um das Stecker-Solargerät effektiv und sicher zu nutzen. Die Struktur des Gebäudes, der Platz für die Montage und die Entfernung zur nächsten Steckdose sind wichtige Faktoren, die beachtet werden müssen.

Das Gesamtkonzept der Balkonkraftwerke ist klar: Sie bieten eine einfache Möglichkeit, Sonnenenergie zu nutzen, und das zu vergleichsweise niedrigen Kosten. Da die öffentliche Förderung für solche Anlagen in den meisten Bundesländern bereitsteht, sollten Interessierte von diesen Angeboten Gebrauch machen und den Schritt zur eigenen Stromproduktion wagen.

Technologische Entwicklungen und sichere Lösungen

Ein weiteres zukunftsweisendes Element ist die bevorstehende Einführung einer speziellen Produktnorm für Stecker-Solargeräte. Die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie hat bereits einen Sicherheitsstandard eingeführt, der wichtige Sicherheitsaspekte festlegt. Diese neue Norm wird voraussichtlich Ende 2024 veröffentlicht, was die Bedeutung der sicheren Installation und Nutzung dieser Geräte unterstreicht.

Mit all diesen Entwicklungen ist klar, dass die Zukunft der privaten Stromversorgung über Balkonkraftwerke vielversprechend ist. Sie stehen nicht nur im Einklang mit den Nachhaltigkeitszielen, sondern bieten auch eine wirtschaftlich attraktive Möglichkeit, Stromkosten zu sparen und die Abhängigkeit von externen Energieversorgern zu reduzieren. Durch die innovative Kombination aus Solarenergie und effizienten Speicherlösungen werden Balkonkraftwerke zu einem zentralen Bestandteil der Energiewende in Deutschland.

Das aktuelle Marktumfeld für Balkonkraftwerke

Die Nachfrage nach Balkonkraftwerken hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Laut einer Studie des Marktforschungsinstituts „Research And Markets“ wird der Markt für Solaranlagen in Deutschland bis 2025 voraussichtlich auf über 10 Milliarden Euro anwachsen. Dies ist vor allem auf die steigenden Energiekosten und das wachsende Bewusstsein für klimafreundliche Energien zurückzuführen. Mit Initiativen wie dem Solarpaket 1 hat die Bundesregierung einen weiteren Schub gegeben, wodurch die Hürden für die Installation von Steckersolargeräten gesenkt wurden.

Die Verbreitung von Balkonkraftwerken wird auch durch die steigenden Preise fossiler Brennstoffe und die Dringlichkeit der Energiewende unterstrichen. Viele Haushalte erkennen die Notwendigkeit, unabhängiger von externen Energiequellen zu werden, und suchen daher nach Möglichkeiten zur Gewinnung von Erneuerbarer Energie. Zudem fördert die Bundesregierung den Einsatz solcher Anlagen durch finanzielle Anreize, die in den meisten Bundesländern zur Verfügung stehen.

Ökologische und ökonomische Vorteile

Ein Balkonkraftwerk bietet nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische Vorteile für Verbraucher:innen. Durch die eigene Stromproduktion können Haushalte ihre Stromrechnungen erheblich senken. Vor allem in Zeiten hoher Strompreise macht sich die Einsparung schnell bemerkbar. In einer Berechnung des „Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V.“ wurde ermittelt, dass ein Balkonkraftwerk bei einer Investitionssumme von rund 1.000 Euro binnen fünf Jahren die Anschaffungskosten durch Einsparungen bei den Stromkosten amortisieren kann.

Darüber hinaus tragen Balkonkraftwerke zur Verringerung des CO2-Ausstoßes bei, indem sie fossile Brennstoffe ersetzen. Laut dem „Umweltbundesamt“ kann ein einziges Balkonkraftwerk über seinen Lebenszyklus hinweg bis zu 1,3 Tonnen CO2-Emissionen einsparen, was einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz darstellt.

Statistiken zur Nutzung von Balkonkraftwerken

Eine aktuelle Umfrage des „Bundesverbandes Solarwirtschaft“ zeigt, dass etwa 75 Prozent der Befragten potenziellen Nutzer:innen von Balkonkraftwerken der Meinung sind, dass diese Technologie nicht nur umweltfreundlich, sondern auch sinnvoll für ihre Energiekosten ist. Zudem glauben mehr als 60 Prozent der Befragten, dass sie die Verwendung von Balkon- und Terrassensolaranlagen in den nächsten Jahren in ihrem eigenen Haushalt in Betracht ziehen würden.

Diese Zahlen verdeutlichen, dass das Interesse an Solartechnologien steigt. Laut der „Bundesnetzagentur“ wurden im ersten Halbjahr 2024 220.000 neue Balkonkraftwerke registriert, was auf ein stark wachsendes Interesse an erneuerbaren Energiequellen hinweist. Diese Registrierungen sind Teil einer breiteren Bewegung hin zu nachhaltigen Energiemodellen und zeigen, dass Verbraucher:innen zunehmend proaktive Maßnahmen in Richtung einer klimafreundlicheren Energieversorgung ergreifen.

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