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Blauzungenkrankheit erreicht Mittelfranken: Tierhaltungen in Gefahr

Die Blauzungenkrankheit hat im September 2024 erstmals in Mittelfranken, insbesondere im Nürnberger Land, bei Landwirtschaftsbetrieben für bestätigte Infektionsfälle gesorgt, was aufgrund der drohenden wirtschaftlichen Schäden und der Gefährdung von Tierbeständen alarmierend ist.

In einer besorgniserregenden Entwicklung hat die Blauzungenkrankheit nun auch Mittelfranken erreicht. Der gefährliche Erreger, der in der Tierzucht gravierende Schäden anrichten kann, sorgt für Alarmstimmung unter Landwirten in der Region. Besonders Rinder, Schafe und Ziegen sind von der Krankheit betroffen, und es wird erwartet, dass sich das Virus weiter ausbreiten könnte.

Der Ausbruch des Serotyps 3 (BTV-3) in Deutschland wurde erstmals im Oktober 2023 in Nordrhein-Westfalen festgestellt, nachdem er aus den Niederlanden eingeschleppt wurde. Seitdem hat sich die Lage dramatisch geändert. Bis Mitte August 2024 meldeten die bayerischen Behörden, dass auch die Region Franken betroffen ist. Der Landkreis Aschaffenburg berichtete von den ersten bestätigten Fällen und seither sind viele weitere Landkreise wie Miltenberg, Würzburg und Bayreuth betroffen.

Neueste Entwicklungen in Mittelfranken

Die Situation ist ernst. Deutschlandweit sind inzwischen über 7.000 Fälle der Blauzungenkrankheit dokumentiert worden. Die Tierärzte warnen davor, dass die Erkrankung zu erheblichen wirtschaftlichen Verlusten führen könnte. „Nur durch gemeinsame Anstrengungen von Behörden und Landwirten können wir die Ausbreitung des Virus eindämmen“, sagte Christiane Klapdohr vom Veterinäramt des Nürnberger Lands.

Am 3. September 2024 wurde ein weiterer Fall im Landkreis Bayreuth gemeldet, wo das Virus bei einem Schaf nachgewiesen wurde. Bei erkrankten Tieren führt die Blauzungenkrankheit häufig zu schweren Symptomen und kann tödlich verlaufen. Überlebende Schafe benötigen Monate, um sich vollständig zu erholen, was die Sorge um das Wohl der Tiere und die wirtschaftlichen Folgeschäden verstärkt.

Die Übertragung des Virus erfolgt nicht direkt zwischen Tieren, sondern durch blutsaugende Mücken, insbesondere durch die Gnitzen. Es gibt jedoch auch effektive Schutzmaßnahmen, darunter Impfungen mit sogenannten inaktivierten BTV3-Impfstoffen. Diese Impfungen sind entscheidend, um die Tiere vor Krankheit und potenziellem Tod zu schützen.

Risiken der Blauzungenkrankheit

Die Blauzungenkrankheit, die ihren Ursprung in Südafrika hat, wurde erstmals 2006 in Deutschland festgestellt. Die Symptome variieren je nach Serotyp und können bei Schafen zu schwerwiegenden Erkrankungen mit hoher Sterblichkeitsrate führen. Die Entzündung der Gefäßwände durch das Virus verursacht Ödeme, die vor allem an den Klauen und Kopfregionen sichtbar sind.

Für Menschen stellt das Virus jedoch keine Gefahr dar, und der Verzehr von Produkten wie Milch und Fleisch bleibt unbedenklich. Nichtsdestotrotz ist die Lage ernst und erfordert proaktive Maßnahmen von Landwirten und Behörden. Impfungen werden von den Tierärzten empfohlen und von der bayerischen Tierseuchenkasse finanziell unterstützt.

Tierhalter werden dringend aufgefordert, ihre Tiere so schnell wie möglich impfen zu lassen, um die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen und um wirtschaftliche Schäden zu vermeiden. Die aktuellen Fallzahlen und die rapide Ausbreitung des Virus sollten als Warnung dienen und die Wichtigkeit der Tierseuchenschutzmaßnahmen unterstreichen.

Während sich die Lage weiterentwickelt, bleibt zu hoffen, dass die Bemühungen von Tierhaltern und Behörden greifen und die Ausbreitung der Blauzungenkrankheit erfolgreich eingedämmt werden kann.

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