Der Pharmakonzern Boehringer Ingelheim drängt auf schnellere Fortschritte beim Zugang zu Gesundheitsdaten für klinische Studien in Deutschland. Trotz eines im März 2023 in Kraft getretenen Gesetzes zur besseren Nutzung dieser Daten sieht Boehringer-Deutschlandchef Fridtjof Traulsen erhebliche Verzögerungen. Aktuell seien die ersten Anträge erst ab Frühjahr 2025 möglich, was die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts im Vergleich zu Ländern wie Großbritannien oder Dänemark gefährde, berichtet www.aerztezeitung.de.
Darüber hinaus äußerte Traulsen Bedenken bezüglich des Arzneimittelmarktneuordnungsgesetzes (AMNOG), das seit 15 Jahren unverändert sei und nicht mehr den aktuellen wissenschaftlichen Standards entspreche. Besonders kritisierte er, dass das bestehende System nicht mehr den heutigen individualisierten Therapieansätzen gerecht werde. Auch die Engpässe bei Medikamenten betreffen vor allem patentfreie Präparate, während sich Generika-Hersteller aufgrund der gesunkenen Preise zunehmend aus dem Markt zurückziehen, warnte Traulsen.