Im letzten Jahrzehnt hat Bremen einen bemerkenswerten Anstieg der Anzahl junger Menschen verzeichnet. Die kinderreiche Zukunft der Stadt bringt jedoch auch Herausforderungen mit sich, vor allem im Bereich der frühkindlichen Betreuung. Die hohe Nachfrage nach Betreuungsplätzen steht im Kontrast zu dem Mangel an Fachkräften, die notwendig sind, um die Betreuung sicherzustellen.
Wachstum der Kinderzahlen in Bremen
Von 2013 bis 2023 stieg die Anzahl der unter 14-Jährigen in Bremen um mehr als 14.000, was einer Zunahme von 22 Prozent entspricht. Besonders die Gruppe der unter Sechsjährigen ist mit einem Anstieg von 25 Prozent betroffen. Diese Entwicklungen zeigen, dass mehr Kinder in Betreuungseinrichtungen untergebracht werden müssen. Allein im Jahr 2022 waren es 35.500 Kinder in der Altersgruppe unter sechs Jahren – 1.500 mehr als ursprünglich erwartet. Dies führt dazu, dass mindestens 15 zusätzliche Kitas erforderlich werden, wenn man von einer durchschnittlichen Kitagröße von 100 Kindern ausgeht.
Fehlende Fachkräfte und ungenutzte Plätze
Trotz des baulichen Wandels, der in Bremen in Gang gesetzt wurde, bleiben rund 900 neu eingerichtete Betreuungsplätze ungenutzt, da die erforderlichen Erzieherinnen und Erzieher fehlen. Bildungssenatorin Sascha Aulepp (SPD) unterstreicht, dass die Träger der Einrichtungen umfassende Anstrengungen unternehmen, um die offenen Stellen zu besetzen. Allerdings stehen sie in einem bundesweiten Wettbewerb um Fachkräfte.
Zukünftige Lösungen: Ausbildungsinitiative
Die Stadt Bremen hat die Hoffnung, durch gezielte Ausbildungsinitiativen der Herausforderung zu begegnen. Im Jahr 2022 befanden sich 38 Prozent der Ausbildungsanfänger in pädagogischen Berufen, was vier Prozent über dem Bundesdurchschnitt liegt. Besonders bemerkenswert ist die Entwicklung in der Kinderpflege, wo die Zahl der Auszubildenden seit 2019 um das Sechsfache gestiegen ist. Im aktuellen Jahr wurden bereits 137 Anmeldungen registriert.
Bauliche Fortschritte und weitere Ziele
In den letzten zehn Jahren wurden in Bremen bereits 7.500 neue Betreuungsplätze geschaffen. Um den zukünftigen Bedarf besser abzudecken, hat die Stadt beschlossen, bis 2026 insgesamt 3.000 zusätzliche Plätze zu schaffen. Dies könnte eine entscheidende Rolle dabei spielen, die Betreuungssituation für Familien zu verbessern und die zahlreichen Herausforderungen, die mit dem Anstieg der Kinderzahlen einhergehen, zu bewältigen.
Zusammenfassend zeigt die Situation in Bremen, dass das Wachstum der Kinderzahl eine umfangreiche Planung und Entwicklung in der frühkindlichen Bildung erfordert. Es bleibt abzuwarten, wie effektiv die Stadt die anstehenden Herausforderungen meistern kann und ob die Ausbildungsinitiativen langfristig den benötigten Fachkräftebedarf decken können.