Ein Beispiel für unermüdliche Hingabe in der Pflege
Die Geschichte von Brigitta Wagner aus Maintal beweist eindrucksvoll, wie wichtig und herausfordernd die Pflege von Angehörigen ist. Nachdem sie kürzlich mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet wurde, wird ihre jahrelange Hingabe für ihren Sohn Bernd und die Unterstützung ihrer Familie gewürdigt. Diese Ehrung zieht nicht nur die Aufmerksamkeit auf ihre beeindruckenden Leistungen, sondern unterstreicht auch die große Herausforderung, der viele Familien in Deutschland gegenüberstehen, wenn es um die Pflege von Angehörigen geht.
Einsatz für eine bessere Lebensqualität
Brigitta Wagner, die mittlerweile 85 Jahre alt ist, kümmerte sich über 65 Jahre um ihren Sohn Bernd, der aufgrund von schweren gesundheitlichen Problemen, die nach einer Pockenimpfung auftraten, rund um die Uhr Unterstützung benötigt. Diese langandauernde Belastung ist kein Einzelfall: In Deutschland gibt es etwa vier Millionen pflegebedürftige Menschen, die in einem familiären Umfeld betreut werden. Landrat Thorsten Stolz merkte an, dass hinter dem Begriff „häusliche Pflege“ oft eine emotionale und körperlich anstrengende Realität steckt, die wenig gewürdigt wird.
Von der persönlichen Verantwortung zur Gemeinschaftsarbeit
Brigitta Wagners Engagement geht über die Pflege ihres Sohnes hinaus. Sie hat sich auch um andere Familienmitglieder gekümmert, einschließlich ihres Onkels und ihrer Mutter. Ihr unermüdlicher Einsatz zeigt sich auch in ihrer ehrenamtlichen Arbeit, etwa als Gründungsmitglied des Vereins „Lebenshilfe Hanau“ und als Vorsitzende des VdK-Ortsverbands Maintal-Dörnigheim von 1996 bis 2000. Solches Engagement ist entscheidend, um das Bewusstsein für die Herausforderungen von Menschen mit Behinderung und deren Familien zu schärfen.
Wichtige Unterstützung für die Betroffenen
In ihrer Rolle als Pflegekraft hat Brigitta Wagner nicht nur die physischen Bedürfnisse ihres Sohnes Im Blick, sondern arbeitet auch aktiv daran, seiner Lebensqualität zu verbessern. Trotz ihrer eigenen körperlichen Einschränkungen nach jahrzehntelangem Einsatz bleibt sie weiterhin eine zentrale Figur in der Betreuung ihres Sohnes, unterstützt von ihrer Tochter Iris. Die Leistungen von Familienangehörigen wie Brigitta Wagner sind nicht nur für die Betroffenen von unschätzbarem Wert, sondern tragen auch dazu bei, die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderungen zu fördern.
Fazit: Anerkennung für persönliche Leistung und gesellschaftliche Verantwortung
Die Verleihung der Verdienstmedaille ist mehr als eine Auszeichnung für Brigitta Wagner; sie ist ein Symbol für all diejenigen, die im Stillen für ihre Angehörigen sorgen und deren Leistungen oft unbemerkt bleiben. Ihre Geschichte ist ein Aufruf zur Anerkennung und Wertschätzung der oft unsichtbaren Arbeit, die in deutschen Haushalten geleistet wird. Es ist wichtig, diesen unermüdlichen Einsatz zu würdigen und gleichzeitig die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für pflegende Angehörige zu verbessern, damit diese wertvolle Arbeit auch in Zukunft fortgeführt werden kann.
– NAG