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Chinas Investitionen in Afrika: Ein notwendiger Schritt zur Wertschöpfung?

China investiert weiterhin in Afrika, indem es beim Forum für China-Afrika-Kooperation in Peking neue Projekte ankündigte, die im Rahmen der Neuen Seidenstraße die Rohstoffausbeutung des Kontinents vorantreiben sollen, während gleichzeitig die Entwicklung von Wertschöpfungsketten für lokale Produkte vernachlässigt wird.

Berlin (ots)

Seit geraumer Zeit steht Afrikas Rolle in der globalen Wirtschaft auf der Agenda von großen Mächten wie China, den USA und der EU. Doch trotz des gemeinsamen Interesses an den wertvollen Rohstoffen des Kontinents gibt es bei der Entwicklung von Wertschöpfungsketten noch viel Verbesserungspotenzial. Auf dem Forum für China-Afrika-Kooperation (FOAC) in Peking wird zwar intensiv über neue Projekte diskutiert, jedoch wird keine grundlegende Veränderung in der bisherigen Strategie erwartet.

Das Problem ist klar umrissen: Die 54 afrikanischen Länder stehen vor der Herausforderung, ihre Ressourcen effizient zu nutzen und die eigene Wirtschaft unabhängig von den Interessen externer Akteure zu entwickeln. Bisher haben sie wenig Spielraum, weil die großen Wirtschaftsmächte keine Anreize setzen, um dieses Ziel zu erreichen. Stattdessen bleibt Afrika in der Rolle des Rohstofflieferanten gefangen, während für verarbeitete Produkte wie Schokolade oder Textilien deutlich höhere Preise auf dem Markt erzielt werden könnten.

Chinas neue Seidenstraße und die Auswirkungen auf Afrika

Im Rahmen von Chinas weltweiter Investitionsoffensive, bekannt als die Neue Seidenstraße, hat das Land in Afrika bereits beträchtliche Infrastrukturprojekte realisiert. Diese umfassen den Bau von Häfen, Eisenbahnlinien, Flughäfen und Industrieparks. Das Ziel dieser Investitionen ist es, den Transport afrikanischer Rohstoffe nach China zu optimieren. Diese Maßnahmen zeigen, wie China bestrebt ist, seine wirtschaftlichen Interessen in Afrika weiter auszubauen, jedoch ohne die vielversprechenden Möglichkeiten zur lokalen Wertschöpfung zu unterstützen.

Ein besonderer Fokus liegt auf der Landwirtschaft, wo über 100 Millionen Kleinbauernfamilien leben. Trotz des enormen Potenzials in diesem Sektor bleibt viel ungenutzt. Die Regierungen in Afrika sowie im globalen Norden sind hier in der Pflicht, um faire Rahmenbedingungen für die Kleinbauern zu schaffen. Leider ist oft nur das exportorientierte Agrobusiness gefördert und die Marktasymmetrien verschärfen die Lage für die Einzelbauern.

Politische Einflussnahme und die Zukunft Afrikas

Die politische Landschaft zeigt sich in diesem Kontext besonders vielschichtig. Obwohl es Anzeichen für einen gemeinsamen politischen Willen gibt, trennt die Geopolitik die Länder weiterhin in favorisierte und weniger begünstigte Akteure. Unter dem Deckmantel der globalen Energiewende wird Afrika nach wie vor als unverzichtbare Quelle für Rohstoffe wie Mangan, Lithium und Kobalt betrachtet. Doch eine echte Diversifizierung hin zu verarbeitenden Industrien und einer nachhaltigen Entwicklung bleibt bis jetzt aus.

Die Herausforderungen, mit denen Afrika konfrontiert ist – von unzureichenden Handelsbedingungen bis hin zu mangelndem Zugang zu modernen Technologien – machen deutlich, dass eine tiefgreifende Veränderung notwendig ist. Die Diskussionen beim FOAC könnten der Anfang sein, um neue Perspektiven zu schaffen, jedoch wird es Zeit brauchen, um echte Fortschritte zu erzielen, die über die gewohnten Modelle hinausgehen.

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