Frankfurt am Main (ots)
Die Gesundheits- und Pharmabranche rückt in den Fokus globaler Veränderungen, die durch technische Innovationen und demografische Entwicklungen geprägt sind. Der neueste Bericht von ManpowerGroup, „Healthcare and Life Sciences World of Work 2024 Outlook“, hebt hervor, wie besonders die künstliche Intelligenz (KI) und das wachsende Bedürfnis nach qualifiziertem Personal den Sektor beeinflussen. Diese grundlegenden Rahmenbedingungen verlangen ein Umdenken in der Personalplanung und der Versorgungsgestaltung.
Ein zentraler Punkt der Analyse ist der Fachkräftemangel, der durch die stetige Alterung der Gesellschaft zusätzlich verschärft wird. Prognosen sagen voraus, dass bis 2030 weltweit 10 Millionen zusätzliche Fachkräfte im Gesundheitswesen benötigt werden, während gleichzeitig viele Beschäftigte über 55 Jahre alt sind. Der Bericht beleuchtet damit eine alarmierende Situation, die neue Lösungsansätze erfordert.
Technologie und Chancen für die Branche
Die Gesundheitsbranche zeigt sich in der Implementierung von KI-Technologien eher zurückhaltend, was neuartigen Unternehmen die Möglichkeit bietet, sich durch technologische Fortschritte zu differenzieren. Der Bericht führt an, dass lediglich 38 % der Arbeitgeber im Gesundheitssektor derzeit KI-Tools wie ChatGPT nutzen, im Vergleich zum branchenübergreifenden Durchschnitt von 48 %. Dies bedeutet, dass Unternehmen, die bereit sind, diese Technologien zu adaptieren, einen deutlichen Wettbewerbsvorteil erreichen können.
Zusätzlich beabsichtigen 22 % der beteiligten Unternehmen, innerhalb des nächsten Jahres KI-Tools einzuführen. Um das volle Potenzial dieser Technologien auszuschöpfen, sollten gezielte Schulungsprogramme für Mitarbeitende eingerichtet werden. Fast schon essenziell ist es, dass Organisationen ihre Belegschaft aktiv in den Prozess einbinden und zusammenarbeiten, um bestehende Kompetenzlücken im KI-Bereich zu schließen.
Demografische Herausforderungen und Personalstrategien
Der demografische Wandel stellt eine zusätzliche Herausforderung dar, die es zu bewältigen gilt. Die stetig älter werdende Bevölkerung ist ein wesentlicher Aspekt, der die Verfügbarkeit von Fachkräften stark beeinflusst. Die WHO bestätigt, dass bis 2030 rund 150 Millionen Arbeitsplätze von über 55-Jährigen besetzt sein werden. Diese Situation stellt die Gesundheitsunternehmen vor die Aufgabe, innovative Personalgewinnungs- und -entwicklungsstrategien zu entwickeln.
Janas, Country Manager der ManpowerGroup Deutschland, betont die Dringlichkeit, in Aus- und Weiterbildungsprogramme zu investieren und altersgerechte Arbeitsmodelle anzubieten. Die Hindernisse, die der Fachkräftemangel mit sich bringt, können nur durch kreative Lösungen und strategisches Personalmanagement überwunden werden. Der Schlüssel zur Bewältigung der Herausforderungen liegt in der Flexibilität und dauerhaften Anpassung der Personalstrategien.
Hinzu kommt, dass die Führungskräfte im Gesundheitswesen für das Jahr 2024 klar definiert haben, dass die Verbesserung der Patientenversorgung höchste Priorität hat. Ein sich stets wandelndes Patientenprofil und die neuen Erwartungen an die medizinische Versorgung erfordern, dass Anbieter innovative Ansätze zur Gestaltung der Patientenerfahrung entwickeln.
Gleichzeitig dürfen die Bedürfnisse der Mitarbeiter nicht aus dem Blickfeld geraten. Eine umfassende Stressbewältigung und die Förderung einer Work-Life-Balance sind entscheidend für die Bindung von Fachkräften und die Qualität der Patientenversorgung. Aus der hohen Stressbelastung, die 52 % der Beschäftigten täglich erleben, resultiert die Notwendigkeit gezielter Ansätze zur Gesundheitsförderung im Arbeitsplatz.
Der vollständige Global Insights Report „Healthcare and Life Sciences World of Work 2024“ ist auf der Webseite von ManpowerGroup verfügbar. Unternehmen sind aufgefordert, proaktiv mit den genannten Herausforderungen umzugehen und die Chancen, die die digitale Transformation mit sich bringt, zu nutzen.
Zukunftsperspektiven für das Gesundheitswesen
Der Bericht verdeutlicht nicht nur die Herausforderungen, sondern öffnet auch die Tür zu neuen Perspektiven und Lösungen. Der technologische Fortschritt und der demografische Wandel bieten Chancen für Unternehmen, die bereit sind, in ihre Mitarbeiter zu investieren und innovative Ansätze zu verfolgen. Die Zukunft der Gesundheitsbranche hängt entscheidend davon ab, wie gut es gelingt, diese Entwicklungen in den Gründungs-, Wachstums- und Transformationsprozess zu integrieren.
Einfluss der Digitalisierung auf die Gesundheitsbranche
Die fortschreitende Digitalisierung hat das Potenzial, die gesamte Gesundheitsbranche grundlegend zu transformieren. Elektronische Gesundheitsakten, Telemedizin und mobile Gesundheitsanwendungen stellen neue Ansätze dar, um den Patientenfluss zu optimieren und eine effizientere Versorgung zu gewährleisten. Der Einsatz von Datenanalytik ermöglicht zudem eine präzisere Diagnosestellung und personalisierte Behandlungsansätze.
Darüber hinaus gewinnen digitale Gesundheitslösungen, wie Wearables und Apps zur Gesundheitsüberwachung, zunehmend an Bedeutung. Diese Technologien ermöglichen es Patienten, ihre eigenen Gesundheitsdaten zu verfolgen, wodurch eine höhere Selbstverantwortung gefördert wird. Laut einer Umfrage von HIMSS (Healthcare Information and Management Systems Society) nutzen bereits 80 % der Gesundheitsdienstleister digitale Technologien, um die Patientenversorgung zu verbessern.
Globale Trends im Gesundheitswesen
Das global sehr unterschiedliche Gesundheitssystem zeigt, dass sich die Herausforderungen und Lösungen je nach Region stark unterscheiden. In einigen Ländern wird die digitale Transformation schneller umgesetzt als in anderen. In den USA beispielsweise gibt es intensivere Investitionen in Telemedizin und KI-Anwendungen, was teilweise auf das starke Wettbewerbsumfeld zurückzuführen ist. Im Vergleich dazu sind Systeme in Europa oft stärker reguliert, was die Einführung neuer Technologien verlangsamen kann.
Laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird die Bedeutung von interdisziplinären Teams im Gesundheitswesen voraussichtlich zunehmen. Die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fachrichtungen und die Integration von Technologie sollen zu besseren Behandlungsergebnissen führen. Diese Ansätze werden in vielen Regionen über den traditionellen Rahmen hinausgehen und erfordern ein Umdenken hin zu flexibleren, patientenorientierten Modellen.
Der demografische Wandel und seine Auswirkungen auf die Gesundheitssysteme
Die demografische Entwicklung stellt eine der größten Herausforderungen für die Gesundheitsversorgung dar. In Deutschland wird prognostiziert, dass bis 2030 die Anzahl der über 65-Jährigen auf über 25 % der Gesamtbevölkerung steigen wird. Dies führt nicht nur zu einer geringeren Zahl an Erwerbstätigen, sondern auch zu einem höheren Bedarf an medizinischer Versorgung. Der Druck auf die Sozialversicherungen und die Gesundheitsinfrastruktur wird damit weiter steigen.
Laut dem Gesundheitsreport 2023 haben bereits jetzt über 60 % der Krankenhäuser in Deutschland Schwierigkeiten, offene Stellen zu besetzen, was die Notwendigkeit einer strategischen Personalplanung unterstreicht. Die Gesundheitsbranche wird in den kommenden Jahren innovative Lösungen benötigen, um dieser Herausforderung zu begegnen und die Qualität der Versorgung aufrechterhalten zu können.
Für mehr Informationen zu den neuen Entwicklungen im Gesundheitssektor kann die Website der ManpowerGroup besucht werden.