Die Genehmigung einer neuen Mülldeponie an der Stadtgrenze zwischen Duisburg und Moers sorgt für große Unruhe in der Region. Naturschutzgruppen, Bürgerinitiativen und politische Fraktionen stellen sich vehement gegen das Vorhaben. Insbesondere die CDU-Fraktion aus Moers hat bereits den Schritt zur Klagevorbereitung eingeleitet. Auch der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) erwägt, rechtlich gegen die Entscheidung vorzugehen, um die Interessen der Bevölkerung und der Umwelt zu schützen.
Bedenken und Reaktionen aus der Politik
Die Entscheidung zur Errichtung der Deponie, die die Ablagerung von etwa 3,5 Millionen Kubikmetern Schutt aus dem Wohnungsbau auf einer Fläche von rund 6,2 Hektar über die nächsten 15 Jahre vorsieht, wurde zu einem ungünstigen Zeitpunkt während der Sommerferien getroffen. Kerstin Ciesla, die Vorsitzende des BUND Duisburg, kritisiert die mangelnde Bürgerbeteiligung und betont, dass viele Bürgerinnen und Bürger aufgrund der Ferienzeit ihre Einwände nicht rechtzeitig vorbringen könnten. Diese Meinung teilt auch Michael Gawlik, Fraktionsvorsitzender der Duisburger CDU, der in dem Vorgehen eine Strategie sieht, die darauf abzielt, die Öffentlichkeit von dem brisanten Thema auszuschließen.
Wasserrechtliche Bedenken und mögliche Gefahren
Ein zentrales Anliegen des BUND sind die wasserrechtlichen Bedenken, die mit der geplanten Deponie in Verbindung stehen. Die Lage in der Nähe zu bedeutenden Wasserquellen, einschließlich des Trinkwassergebiets Binsheimerfeld, das die Stadt Moers beliefert, wirft ernsthafte Fragen zur Sicherheit der Wasserversorgung auf. „Wir haben große wasserrechtliche Bedenken und befürchten eine Never Ending Story über Jahrzehnte“, äußert Ciesla und verdeutlicht damit die Sorgen um langfristige Umweltauswirkungen.
Nächste Schritte und Ausblick
Die SPD-Fraktion hat die Stadtverwaltung aufgefordert, den Planfeststellungsbeschluss eingehend zu prüfen und daraus weitere Schritte abzuleiten. Diese politischen Reaktionen unterstreichen die Wichtigkeit des Themas nicht nur für die unmittelbaren Anlieger, sondern auch für die Zukunft des gesamten Ruhrgebiets. Die Diskussion um die Deponie zeigt, wie wichtig Bürgerengagement und politische Transparenz sind, um umweltgefährdende Projekte zu hinterfragen und zu verhindern.
Die Situation rund um die geplante Deponie könnte zur Zäsur für die Zusammenarbeit von Naturschutzverbänden und der Kommunalpolitik im Ruhrgebiet werden und die Frage aufwerfen, wie der Umgang mit Umweltbelangen und der Wohnraumschaffung in Zukunft gestaltet werden sollte. Das Engagement der Bürger und der politischen Akteure wird entscheidend sein, um die Interessen der Region zu verteidigen.
Unsere Quellen:
- Pressemitteilung Bezirksregierung Düsseldorf
- BUND Duisburg
- CDU Fraktion Duisburg