Deutsche Pläne zur Stationierung von US-Waffen sorgen für Kontroverse im Kreml
Moskau (dpa) – Die geplanten Maßnahmen zur Stationierung von US-Waffen mit großer Reichweite in Deutschland haben im Kreml für Unmut gesorgt. Kremlsprecher Dmitri Peskow bezeichnete die Pläne als Rückkehr in den Kalten Krieg und warnte vor einer Verschärfung der Lage.
Peskow betonte, dass die Entscheidung, US-Waffensysteme in Deutschland zu stationieren, eine direkte Einmischung Deutschlands, der USA, Frankreichs und Großbritanniens in den Konflikt um die Ukraine darstelle. Er warf den westlichen Ländern vor, einen gefährlichen Konfrontationskurs einzuschlagen, der zu einer strategischen Niederlage Russlands führen könnte.
Der Kremlsprecher rief dazu auf, die Lage objektiv zu betrachten und die vorhandenen Mittel und Potenziale zu nutzen, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Er verwies dabei auf die laufende Militäroperation Russlands gegen die Ukraine, die unter anderem darauf abzielt, eine Nato-Mitgliedschaft Kiews zu verhindern.
Die Ankündigung, dass ab dem Jahr 2026 US-Waffensysteme in Deutschland stationiert werden sollen, löste heftige Reaktionen aus. Geplant sind Marschflugkörper vom Typ Tomahawk, Flugabwehrraketen vom Typ SM-6 und neue Überschallwaffen, um die Sicherheit der Nato-Verbündeten in Europa zu gewährleisten. Diese Entscheidung wurde am Rande des Nato-Gipfels bekanntgegeben und wird als deutliches Signal an Russland gewertet.
Die Äußerungen des ehemaligen russischen Präsidenten Dmitri Medwedew auf dem Nato-Gipfel in Washington, dass die Ukraine unumkehrbar den Weg in die Nato eingeschlagen habe, haben die Spannungen weiter angeheizt. Medwedew gab zu verstehen, dass im Falle einer Nato-Mitgliedschaft der Ukraine drastische Konsequenzen drohen könnten.
– NAG