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Deutsche Wirtschaft: 410 Milliarden Euro Wachstum durch internationale Impulse

Deutschland könnte seine Wirtschaftsleistung um 410 Milliarden Euro steigern, indem es von Ländern wie Estland, Japan und den USA lernt, um Innovationen, Digitalisierung und Bildung zu fördern – ein dringendes Vorhaben, das im Kontext der schwachen Wettbewerbsfähigkeit am 08.09.2024 von Experten betont wurde.

Die deutsche Wirtschaft sieht sich aktuellen Herausforderungen gegenüber, die sich sowohl aus internen als auch aus externen Faktoren zusammensetzen. Nach einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) könnte Deutschland durch gezielte Maßnahmen sein Bruttoinlandsprodukt um 410 Milliarden Euro erhöhen. Diese Zahlen sind nicht nur ermutigend, sie zeigen auch, dass Deutschland im internationalen Vergleich hinter den Möglichkeiten zurückbleibt, die andere Nationen bereits ausgeschöpft haben.

Einem weit verbreiteten Trend folgend, ist Deutschland derzeit im internationalen Wettbewerbsvergleich nicht auf der Höhe der Zeit. Während andere Industrienationen deutliche Fortschritte erzielen, bleibt die deutsche Wirtschaft hinter ihren Möglichkeiten zurück. IW-Direktor Michael Hüther pointed out, dass dringend Handlungsbedarf besteht, um von anderen Ländern zu lernen und deren Strategien zu adaptieren.

Potenziale in Bildung und Technologie

Laut den Wirtschaftsexperten ist der größte Hebel, an dem Deutschland ansetzen kann, im Bildungsbereich zu finden. Ein Beispiel dafür ist Estland, wo eine hohe Anzahl an Studierenden Abschlüsse im Bereich Informatik und verwandten Disziplinen erzielt. Wenn Deutschland ein ähnliches Niveau erreichen würde, könnte dies das Wirtschaftswachstum um mehr als zehn Prozent steigern.

Eine besondere Rolle spielt dabei auch der Zuzug ausländischer Studierender. Australien beispielsweise zieht zahlreiche internationale Studierende an, die einen bedeutenden Einfluss auf das Wirtschaftswachstum haben. Ein ähnliches Modell könnte potenziell auch in Deutschland vorteilhaft sein, um den heimischen Arbeitsmarkt zu stärken.

Darüber hinaus könnte eine Erhöhung der Investitionen in Zukunftstechnologien, beispielsweise in Computer und Software, eine erhebliche Verbesserung des BIP pro Kopf bewirken. Die IW-Studie zeigt auf, dass bei einer Angleichung an das Investitionsniveau der USA ein ähnlicher Zuwachs möglich wäre. Ein Zustrom neuer Unternehmen im Bereich Künstliche Intelligenz, vergleichbar mit Israel, könnte ebenfalls entscheidend zur wirtschaftlichen Stabilität beitragen.

Innovationen als Schlüssel zum Erfolg

Ein weiteres entscheidendes Element für die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands ist die Innovationskraft. Der IW-Studie zufolge könnte die Wirtschaftskraft um 8,5 Prozent wachsen, wenn Deutschland die patentierte Innovationstätigkeit Japans erreichen würde. Dies zeigt, wie sehr Deutschland hinter den Möglichkeiten im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie und Künstlichen Intelligenz zurückbleibt.

Um jedoch diese Ziele zu erreichen, sind nicht nur finanzielle Investitionen nötig, sondern auch klare regulatorische Rahmenbedingungen, die den Innovationsgeist beflügeln. Die IW fordert eine umfassende „Roadmap 2030“, die konkrete Schritte zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit aufzeigt und wesentliche Erfolgsfelder identifiziert. Durch diese Maßnahmen könnte Deutschland seine wirtschaftlichen Potenziale gezielt ausschöpfen und sich günstiger im internationalen Kontext positionieren.

Insgesamt zeigt die IW-Studie, dass durch strategisches Handeln und den Blick über den eigenen Tellerrand hinaus ein signifikantes Wachstum möglich ist. Die deutschen Entscheidungsträger sind aufgerufen, diese Möglichkeiten zu erkennen und umfassende Reformen in Bildung, Technologie und Innovation anzustoßen, um den Herausforderungen des globalen Marktes gewachsen zu sein.

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