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Die 10 besten Bücher des 21. Jahrhunderts laut «New York Times»

Lesen im digitalen Zeitalter

Das Lesen von Büchern bleibt auch im digitalen Zeitalter eine bedeutende Freizeitbeschäftigung. Nach einer Erhebung des Bundesamts für Statistik aus dem Jahr 2019 haben 83 Prozent der Schweizer Bevölkerung ab 15 Jahren mindestens ein Buch pro Jahr gelesen, wobei knapp 30 Prozent mehr als ein Buch pro Monat verschlingen. Trotz der Konkurrenz durch Internet und soziale Medien erfreuen sich Bücher nach wie vor großer Beliebtheit.

Eine wichtige Liste für Leseratten

In einer Welt voller Literatur ist es oft schwierig, die wirklich herausragenden Werke zu finden. Hier kommen Expertenempfehlungen zur Hilfe. Die New York Times hat vor kurzem eine Liste der 100 besten Bücher des 21. Jahrhunderts zusammengestellt. Diese Liste kann als wertvolle Orientierung für alle dienen, die auf der Suche nach neuen, bedeutenden Lesestoffen sind. Nachfolgend stellen wir die Top 10 dieser Liste vor.

«Gilead» von Marilynne Robinson (2004)

Gilead ist der zweite Roman der US-amerikanischen Autorin Marilynne Robinson und gewann 2005 den Pulitzer Preis für Belletristik. Es handelt sich um die fiktive Autobiografie eines sterbenden Pastors, der seine Lebenserinnerungen für seinen jungen Sohn niederschreibt. Die New York Times beschreibt das Buch sowohl als Feier der ruhigen Anständigkeit des Kleinstadtlebens der 1950er Jahre als auch als kritische Auseinandersetzung mit der Selbstgefälligkeit der Nachfolger der Abolitionistenbewegung.

«Alles, was wir geben mussten» von Kazuo Ishiguro (2005)

Kazuo Ishiguro, der britische Autor und Nobelpreisträger, zeichnet in Alles, was wir geben mussten die Geschichte von Kathy, Ruth und Tommy nach, die in einem scheinbar normalen Internat aufwachsen, bis sie die düstere Wahrheit über ihre Zukunft erfahren. Laut der New York Times berührt und verstört dieser Roman durch die menschliche Wärme in einem kalten Universum und die Selbstreflexion durch einen unheimlichen Spiegel.

«Austerlitz» von W.G. Sebald (2001)

Der letzte Roman des deutschen Schriftstellers W.G. Sebald, Austerlitz, wurde kurz vor seinem tragischen Tod veröffentlicht und gewann mehrere Literaturpreise. Das Buch verfolgt den Weg des fiktiven jüdischen Wissenschaftlers Jacques Austerlitz, der seine Herkunft entdeckt und sich mit seinem vorbestimmten Schicksal auseinandersetzt. Die New York Times lobt das Werk als Wunderwerk eleganter Konstruktion, durchdrungen von Erinnerung und Bewegung.

«Underground Railroad» von Colson Whitehead (2016)

Colson Whitehead beleuchtet in Underground Railroad eines der dunkelsten Kapitel der amerikanischen Geschichte. Die Protagonistin Cora flieht von einer Baumwollplantage in Georgia mit Hilfe eines geheimen Fluchtnetzwerks. Whitehead gewann für dieses Buch den Pulitzer Preis 2017. Die New York Times hebt die komplexe Darstellung der menschlichen Motivation und die brutale Realität der Sklaverei hervor, die im Buch thematisiert wird.

«2666» von Roberto Bolano (2008)

Das posthum veröffentlichte Werk des chilenischen Schriftstellers Roberto Bolano, 2666, wird als schwindelerregender Roman beschrieben. Der Bestseller untersucht dunkle Aspekte der modernen Gesellschaft durch verschiedene Figuren, die alle mit der fiktiven Stadt Santa Teresa verbunden sind. Die New York Times beschreibt das Buch als tiefgründig und geheimnisvoll, das den Leser in seinen Bann zieht wie ein Tornado.

«Die Korrekturen» von Jonathan Franzen (2001)

Jonathan Franzens Roman Die Korrekturen brachte ihm internationalen Durchbruch und eine Nominierung für den Pulitzer Preis. Der Roman beleuchtet den Zerfall der Familie Lambert in einer fiktiven Stadt im Mittleren Westen der USA und behandelt gesellschaftliche Themen wie mentale Gesundheit und Selbstoptimierung. Die New York Times lobt Franzens Fähigkeit, echte Zuneigung für alle Figuren zu zeigen.

«Die bekannte Welt» von Edward P. Jones (2003)

Edward P. Jones‘ Roman Die bekannte Welt über den ehemaligen Sklaven und späteren Sklavenhalter Henry Townsend gewann 2004 den Pulitzer Preis. Das Buch bietet eine intensive Untersuchung der Institution der Sklaverei. Die New York Times betont die moralische Komplexität und die Menschlichkeit, die in Jones‘ Werk zutage tritt.

«Wölfe» von Hilary Mantel (2009)

Hilary Mantels preisgekrönter historischer Roman Wölfe folgt dem Aufstieg Thomas Cromwells am Hofe Heinrichs VIII. Die New York Times lobt Mantels Fähigkeit, historische Persönlichkeiten lebendig und menschlich darzustellen.

«Die Wärme anderer Sonnen» von Isabel Wilkerson (2010)

Das Sachbuch Die Wärme anderer Sonnen von Isabel Wilkerson, das über 15 Jahre in der Entstehung war, behandelt die große Migration afroamerikanischer Menschen von den Südstaaten in den Norden und Westen der USA. Die New York Times hebt Wilkersons meisterhafte Verbindung von individuellen Geschichten und dem größeren historischen Kontext hervor.

«Meine geniale Freundin» von Elena Ferrante (2012)

Elena Ferrantes erster Band der Neapolitanischen Saga, Meine geniale Freundin, beleuchtet die Freundschaft zweier begabter Mädchen aus Neapel. Der Roman wird als eines der besten Beispiele für Autofiktion bezeichnet. Die New York Times beschreibt die Lektüre als nervenaufreibend und düster, aber gleichzeitig faszinierend.

NAG

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