DeutschlandGesundheitGüterslohMannheim

Die Angst vor Prüfungen: Warum Schulträume uns auch im Erwachsenenleben plagen

In Köln und Mannheim erklärt Traumforscher Michael Schredl, warum viele Menschen, unabhängig von ihrem Alter, immer noch von Schulprüfungen träumen, und betrachtet dabei die emotionalen Verbindungen zwischen aktuellen Lebenssituationen und prägenden Erlebnissen aus der Schulzeit.

In Deutschland, wo Schule oft als zentraler Teil der Kindheit und Jugend gilt, sind die Träume von Schulprüfungen und Prüfungsängsten ein weit verbreitetes Phänomen. Interessanterweise handelt es sich nicht nur um unangenehme Rückblicke, sondern um eine tiefere Verbindung zu aktuellen Lebensrealitäten.

Die Verbindung zwischen Schulträumen und emotionalen Erfahrungen

Der Traumforscher Michael Schredl vom Zentralinstitut für seelische Gesundheit in Mannheim erklärt, dass Schulträume oft weniger mit konkreten Erinnerungen an die Schulzeit zu tun haben als vielmehr mit emotionalen Herausforderungen im Hier und Jetzt. Diese Träume mischen aktuelle Gefühle und Erlebnisse mit Erinnerungen aus der Vergangenheit, wodurch die Schule zur Kulisse wird, auf der sich aktuelle emotionale Kämpfe zeigen.

Ein Gefühl, das Generationen verbindet

Prüfungsangst ist ein Gefühl, das nicht nur Schüler, sondern auch Erwachsene betrifft. Viele Menschen träumen von der Stresssituation einer Prüfung, auch wenn sie längst aus der Schule draußen sind. Dieser universelle Stress wird bei einer Vielzahl von Berufen zu spüren: Statt Lehrer sind es Vorgesetzte oder Kollegen, die den Leistungsdruck darstellen. Schredl hebt hervor, dass das Gefühl des Beobachtetwerdens vielseitig ist und in verschiedenen Lebensphasen auftritt.

Die Psychologie hinter den Schulträumen

Interessant ist auch, dass selbst ehemals erfolgreiche Schüler mit guten Noten die Erfahrungen von Unvorbereitetheit in ihren Träumen wiedererleben können. Dies ist ein Zeichen dafür, dass die emotionale Verarbeitung nicht nur an die Schulzeit gebunden ist, sondern einen Bezug zu gegenwärtigen Ängsten und Herausforderungen zeigt. Schredls Forschung hat ergeben, dass Prüfungsträume in der Liste der häufigsten Albträume weit oben stehen.

Der emotionale Ursprung der Traumszenarien

Einige Autoren, wie Stefan Klein, bekannt für seine Werke über die Bedeutung von Träumen, berichten ebenfalls von diesen Prüfungsträumen. Er beschreibt, dass seine Träume oft in Verbindung zu bevorstehenden Bewertungen entstehen, ob in der Veröffentlichung eines Buches oder anderen stressigen Lebensereignissen. Dies zeigt, dass Träume oft ein Spiegelbild unserer inneren Befindlichkeit sind und dass unser Unterbewusstsein uns wichtige Hinweise zu unseren Emotionen gibt.

Die Schule als prägende Erinnerung

Schule spielt eine bedeutende Rolle im Leben vieler Menschen, da dort oft die ersten Erfahrungen mit Autoritäten und Bewertungen gemacht werden. Diese prägendem Erlebnisse sind mit intensiven Emotionen verbunden, weshalb die Schule gelegentlich als Bühne für die Verarbeitung von gegenwärtigen Ängsten dient. Für die Schüler, die wieder in die Klassenzimmer strömen, könnte es hilfreich sein, sich dieser Verbindungen bewusst zu werden.

Fazit: Gute Träume für alle!

Abschließend lässt sich sagen, dass Träume von Prüfungsängsten nicht nur unangenehm, sondern auch aufschlussreich sind. Sie können als Ausdruck tiefer liegender emotionaler Zustände dienen, die es wert sind, reflektiert zu werden. Den aktuellen und zukünftigen Schülerinnen und Schülern in Deutschland möchten wir wünschen: Gute Träume, die euch helfen, die Herausforderungen des Lebens zu meistern.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"