DeutschlandVerden

Die Bedrohung durch Jakobskreuzkraut: Pferdehalter schlagen Alarm

Das zunehmend ausbreitende Jakobskreuzkraut gefährdet seit Jahren Pferde und Rinder in Norddeutschland, weshalb Tierhalter und Behörden besorgt sind und unterschiedliche Bekämpfungsstrategien diskutieren, um die Giftpflanze effektiv zu kontrollieren.

In Deutschland sorgt das Jakobskreuzkraut zunehmend für Besorgnis unter Landwirten und Tierhaltern. Diese Pflanze, die im Sommer mit ihren leuchtend gelben Blüten auffällt, birgt eine erhebliche Gefahr für Nutztiere. Die Überwachung ihrer Ausbreitung erweist sich als kompliziert und der Umgang mit der Problematik ist von unterschiedlichen Ansichten geprägt.

Giftige Bedrohung für Nutztiere

Das Jakobskreuzkraut enthält gefährliche Pyrrolizidinalkaloide, die zu schweren Lebererkrankungen bei Tieren führen können. Besonders Pferde und Rinder sind betroffen, da sie das Kraut auf Weiden meist meiden. Wird es jedoch getrocknet, verliert es seinen bitteren Geschmack und wird für die Tiere zur Gefahr. Elisabeth Gerndt von der Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer hat eine Challenge ins Leben gerufen, um das zunehmend rampant wachsende Kraut effektiv zu bekämpfen.

Ausbreitung des Jakobskreuzkrauts

Verden und Hannover sind nur zwei der Orte, an denen die Ausbreitung dieses Krauts besonders besorgniserregend ist. Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen hat festgestellt, dass die Pflanzen „wie Pilze aus dem Boden schießen“. Da die Pflanze bis zu 150.000 Samen pro Exemplare bilden kann und diese bis zu 20 Jahre im Boden überleben, ist die Kontrolle äußerst schwierig.

Herausforderungen für Landwirte und Tierhalter

Landwirte klagen über die zunehmende Verbreitung des Jakobskreuzkrauts, insbesondere auf extensiv bewirtschafteten Flächen und Ackerbrachen. Viele Landwirte sind jedoch nicht direkt betroffen, da das Kraut in konventionell bewirtschafteten Weiden, die ordnungsgemäß gepflegt werden, selten überleben kann. Maike Rottstegge-Koch, die einen Ponyhof im Kreis Plön führt, hat Probleme mit der Ansiedlung des Krauts auf ihren Wiesen. Ihre regelmäßigen Kontrollen sind notwendig, um ihre Tiere zu schützen.

Verschiedene Ansätze zur Bekämpfung

Einer der innovativsten Ansätze zur Bekämpfung des Jakobskreuzkrauts kommt von Andreas Frahm, einem Landwirt, der den sogenannten Blutbären einsetzt. Diese Schmetterlingsraupen ernähren sich von der Pflanze und können somit die Bestände in betroffenen Gebieten erheblich reduzieren. Frahm teilt seine Erkenntnisse mit anderen Landwirten und Behörden, um eine breitere Strategie zur Bekämpfung der Pflanze zu entwickeln.

Konflikte über die Managementstrategien

Die Meinungen darüber, wie das Jakobskreuzkraut am besten kontrolliert werden sollte, gehen auseinander. Während einige für ein striktes Monitoring und mögliche Bannmeilen rund um Weiden plädieren, lehnt das Landwirtschaftsministerium solche Maßnahmen ab. Es betont die Eigenverantwortung der Tierhalter und rät zu einer dichten Grasnarbe, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.

Fazit: Gefährdung im Fokus der Öffentlichkeit

Da die Herausforderung des Jakobskreuzkrauts immer mehr in den Fokus rückt, wird die Thematik immer relevanter für die Tierhaltungs- und Landwirtschaftsgemeinschaften. Eine Kombination aus Aufklärung, Monitoring und innovativen Bekämpfungsmethoden wie dem Einsatz des Blutbären könnte möglicherweise zur Lösung des Problems beitragen. Die Sorgen der Landwirte und Tierliebhaber müssen ernst genommen werden, um die Sicherheit der Tiere zu gewährleisten und das Ökosystem nachhaltig zu schützen.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"