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Die Kunst der dänischen Sprache: Einblicke in das Buchstaben-Verschlucken

In ihrer Kolumne beschreibt die Autorin Simone Mischke, die in Dänemark lebt, humorvoll die Herausforderungen und Besonderheiten der dänischen Sprache und Kultur, einschließlich der witzigen Sprichwörter und der unkonventionellen Aussprache, die sowohl Einheimische als auch Sprachlernende immer wieder ins Schmunzeln bringt.

Die faszinierende Welt der dänischen Sprache ist mehr als nur ein Mittel zur Kommunikation; sie stellt für viele Neuankömmlinge eine wahre Herausforderung dar. Simone Mischke, die aus Deutschland nach Dänemark ausgewandert ist, bringt diese sprachliche Komplexität auf humorvolle Weise auf den Punkt. In ihrer Kolumne reflektiert sie über das, was es bedeutet, die dänische Sprache zu erlernen und gleichzeitig in die dänische Kultur einzutauchen.

Das bemerkenswerte Phänomen, dass Dänen scheinbar Buchstaben „verschlucken“, gerät oftmals in den Fokus. Diese Eigenart wird von Simone Mischke humorvoll als ein weiteres “Talent” der Dänen beschrieben, wobei sie anmerkt, dass das Verständnis dieser Sprachgewohnheit selbst für engagierte Sprachschüler oft frustrierend sein kann. So wird das Wort „tilbage“, das „zurück“ bedeutet, im Dänischen zu „tbey“ verkürzt, während „Rødgrød med fløde“ – ein traditioneller Nachtisch – als „rögrömeflö“ gemeint ist. Hier zeigt sich, wie stark die Aussprache von dem abweicht, was auf dem Papier steht.

Die sprachlichen Herausforderungen

Wie ein dänischer Kollege von Simone Mischke erklärt, ist die dänische Sprache eine Melange, die aus verschiedenen Sprachen – wie Deutsch, Englisch und ein bisschen Französisch – besteht. Dies führt zu dem Eindruck, dass das Lernen der Sprache nicht allzu kompliziert sein sollte. Jedoch schnell lernt man, dass die Realität ganz anders aussieht. Mit verschiedenen Dialekten und fast schon zum Schmunzeln anmutenden Ausspracheempfehlungen, wie das Sprechen mit einer „heißen Kartoffel“ im Mund, bringen die Dänen viele Sprachschüler an den Rand der Verzweiflung.

Eine Erklärung für das Phänomen der stummen Buchstaben hat ein Nachbar von Simone Mischke. Er sagt, dass sich im Laufe der Zeit einige Buchstaben einfach aus der Aussprache verabschiedet haben, während sie in der Schriftform erhalten blieben. Dies führt zu einer sprachlichen Herausforderung, die nicht nur die Schrift, sondern auch die Aussprache betreffen kann. Viele Fragen zu diesem „Pragmatismus“ im Dänischen bleiben unbeantwortet, was die Neugier und den Lernwillen nur steigert.

Ein humorvoller Blick auf die Sprache

Doch trotz der Schwierigkeiten, die die Sprache mit sich bringt, findet Simone Mischke auch viel Freude daran. Sie und ihr Kollege Anders lachen oft über Wortspiele aus den jeweils anderen Sprachen. So gibt es im Dänischen Sprichwörter, die zwar merkwürdig klingen, aber auf humorvolle Weise den Alltag beschreiben. Zum Beispiel „ud af bukser“ (aus der Hose) drückt den Zustand aus, wenn jemand Schwierigkeiten hat, morgens in Gang zu kommen. Auf der anderen Seite bedeutet „helt agurk“ so viel wie „komplett durcheinander“ – eine humorvolle Beschreibung für Missgeschicke im Alltag.

Die dänische Sprache ermöglicht nicht nur die Kommunikation, sondern auch durch ihre Eigenheiten den Zugang zur dänischen Kultur und Denkweise. Die Entspanntheit, mit der Dänen auf sprachliche Missgeschicke reagieren, bietet viel Raum für den gegenseitigen Austausch und das Verständnis. Am Ende des Tages erweist sich die dänische Sprache als eine summe von Herausforderungen und Freude, die mit einer Prise Komik gewürzt sind.

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