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Digitale Aufschwung: Zeitungen in Deutschland sichern stabile Erlöse

Der aktuelle BDZV-Bericht zur wirtschaftlichen Lage der Zeitungen zeigt, dass der digitale Umsatz in Deutschland 2023 um 12% gestiegen ist, während die Gesamterlöse trotz schwieriger wirtschaftlicher Bedingungen stabil bei 7,5 Milliarden Euro blieben, was die Bedeutung der digitalen Transformation für die Branche unterstreicht.

Stabilität trotz Herausforderungen: Die wirtschaftliche Lage der deutschen Zeitungen im Jahr 2023

Berlin (ots)

Im Jahr 2023 wurde die deutsche Zeitungslandschaft durch eine Mischung aus Herausforderungen und Erfolgen geprägt. Der aktuelle Bericht des Bundesverbandes Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) gewährt Einblicke in die Entwicklungen des Zeitungsmarktes, besonders im Bereich der digitalen Umsätze. Trotz eines Rückgangs im traditionellen Printgeschäft konnte die Gesamtwirtschaftlichkeit stabil gehalten werden, was für die Branche eine bemerkenswerte Leistung darstellt.

Digitale Umsätze setzen positive Akzente

Eine der auffälligsten Entwicklungen war der Anstieg der digitalen Umsätze, insbesondere durch die Beliebtheit von E-Paper. Diese Form des digitalen Lesens generierte im Jahr 2023 beinahe 500 Millionen Euro, was einen Zuwachs von knapp 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Zusätzlich stieg der Umsatz in Bereichen wie Paid Content und Online-Anzeigen um 14 Prozent auf 823 Millionen Euro. Ingesamt konnten die digitalen Umsätze der Zeitungen auf etwa 1,32 Milliarden Euro erhöht werden, was die Branche in den letzten beiden Jahren über die symbolische Millionengrenze brachte.

Verkaufseinnahmen stabilisieren die Branche

Trotz eines leichten Rückgangs der Erlöse im Kerngeschäft um zwei Prozent auf 6,68 Milliarden Euro ist die Stabilität im Vertrieb hervorzuheben. Die Vertriebsumsätze blieben nahezu konstant bei 5,02 Milliarden Euro. Dies ist auf Maßnahmen wie Preiserhöhungen zurückzuführen, die in der Lage waren, die Auswirkungen sinkender Auflagen teilweise abzufedern. Der Lesermarkt trug im Jahr 2023 mit 75 Prozent signifikant zu den Gesamteinnahmen bei, was den Trend zur digitalen Nutzung unterstreicht.

Ausblick in ein sich veränderndes Jahr 2024

Der BDZV erwartet für 2024 sowohl eine Verstärkung der Herausforderungen im Printbereich als auch ein anhaltendes Wachstum im digitalen Geschäft. Laut der jährlichen Trendumfrage wird ein Rückgang der Abonnementzahlen um sieben Prozent projiziert, während die Zahl der E-Paper-Abos voraussichtlich um 16 Prozent ansteigen könnte. Dies zeigt die zunehmende Akzeptanz digitaler Angebote bei den Lesern und betont die Notwendigkeit für Verlage, sich anzupassen.

Wichtige Akteure und deren Rolle

Der Bericht wurde von Dr. Dieter Keller, einem langjährigen Journalisten, der bis zu seinem Ruhestand im Sommer 2022 für die „Südwest Presse“ tätig war, verfasst. Unterstützt wurde er von Christian Eggert, dem Leiter der Verlagswirtschaft beim BDZV, der maßgeblich an der jährlichen Umsatzermittlung beteiligt ist.

Die wesentlichen Ergebnisse verdeutlichen, dass trotz eines signifikanten Strukturwandels in der Branche, die Veröffentlichung von Zeitungen weiterhin eine bedeutende Rolle auf dem Lesermarkt spielt. In Deutschland werden täglich über 12,64 Millionen Zeitungen verkauft, wobei die Tageszeitungen den größten Anteil haben.

Fazit

Die Veröffentlichung des BDZV-Berichts zur wirtschaftlichen Lage der Zeitungen zeigt eindeutig, dass die deutsche Zeitungsindustrie im Jahr 2023 einen bemerkenswerten Balanceakt vollbracht hat. Der Erfolg im digitalen Bereich könnte der Schlüssel zur langfristigen Stabilisierung der Branche sein, während die Herausforderungen im Printgeschäft ernst genommen werden müssen. Die Anpassungsfähigkeit der Verlage wird entscheidend sein, um auch in Zukunft relevant zu bleiben.

Lesen Sie den vollständigen Bericht auf der BDZV-Homepage, wo auch eine PDF-Version einschließlich Tabellen zur Verfügung steht.

NAG

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