Berlin – Eine aktuelle Studie des Digitalverbandes Bitkom zeigt, dass die Nutzung digitaler Medien bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland stark angestiegen ist. Besonders auffällig ist der hohe Anteil an Erstklässlern, der bereits mit dem Internet in Kontakt kommt.
Frühe digitale Erfahrungen prägen die Jüngsten
In Deutschland nutzen 92 Prozent der Kinder und Jugendlichen das Internet, wobei bereits 73 Prozent der 6- bis 7-Jährigen online sind. Diese frühe Nutzung, häufig in Begleitung der Eltern, legt den Grundstein für die digitale Auseinandersetzung. Die repräsentative Umfrage umfasste 942 Teilnehmer im Alter von 6 bis 18 Jahren und fand zwischen Mai und Juni 2023 statt.
Technologische Vorlieben im Wandel
Die Art und Weise, wie Kinder ihre digitalen Geräte nutzen, verändert sich mit dem Alter. Für die Jüngsten ist oft ein Tablet das erste Gerät, während ältere Kinder und Jugendliche zunehmend auf Smartphones zurückgreifen. Bei den 10- bis 12-Jährigen ist das Smartphone bereits das Hauptgerät der Wahl, genutzt von 88 Prozent der Befragten. Jugendliche ab 16 Jahren verbringen über drei Stunden täglich mit ihrem Smartphone, was die Frage nach sinnvoller Mediennutzung aufwirft.
Beliebtheit von Plattformen und die Rolle der sozialen Medien
YouTube ist mit 87 Prozent die meistgenutzte Plattform unter den älteren Jugendlichen. Dicht gefolgt von Instagram und Snapchat, während Facebook und X/Twitter kaum Bedeutung bei den Jüngeren haben. Die Studie weist darauf hin, dass ein Drittel der Befragten nicht auf soziale Medien verzichten möchte. Dies zeigt, wie wichtig diese Plattformen im Alltag junger Menschen inzwischen sind.
Die Schattenseiten der digitalen Welt
Trotz der Vorteile digitaler Medien bleiben negative Erfahrungen nicht aus. Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst betont die Notwendigkeit einer frühzeitigen, sicheren und selbstbestimmten digitalen Erziehung. Alarmierend ist, dass 16 Prozent der befragten Kinder und Jugendlichen bereits beleidigt oder gemobbt wurden. Die Notwendigkeit von Aufklärung und mehr Unterstützung für Polizei und Ermittlungsbehörden wird ebenfalls hervorgehoben, um junge Menschen besser zu schützen.
Fazit: Digitale Begleitung ist unerlässlich
Diese Trends werfen ein Licht auf die Herausforderungen, vor denen sowohl Kinder als auch Eltern stehen. Es wird für wichtig erachtet, klare Vereinbarungen über die Mediennutzung zu treffen und Kinder in ihrer Medienkompetenz zu fördern. Mit dem Anstieg der Online-Präsenz junger Menschen muss ein verantwortungsvoller Umgang mit digitalen Medien in den Vordergrund gerückt werden.