Die steigende Unfallrate mit E-Scootern wirft Fragen zur Sicherheit und Nutzung dieser Fahrzeuge auf. Insbesondere die Verdopplung der Todesfälle von 11 auf 22 im Jahr 2023 ist ein alarmierendes Signal für alle Verkehrsteilnehmer. Laut Statistischem Bundesamt wurden allein in Deutschland im vergangenen Jahr 9.425 Unfälle mit Personenschaden registriert, was einem Anstieg von 14,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Demografische Trends bei E-Scooter-Unfällen
Eine interessante Beobachtung der Statistiker ist die Altersverteilung derverletzten E-Scooter-Fahrer. Fast 42 Prozent der Involvierten waren unter 25 Jahre alt, und etwa 80 Prozent waren jünger als 45. Dies deutet darauf hin, dass jüngere Menschen, möglicherweise aufgrund von Risikobereitschaft oder mangelnder Erfahrung, vermehrt von Unfällen betroffen sind. Dieses Risiko wird in städtischen Gebieten erhöht, wo etwa 60 Prozent der Unfälle in Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern stattfanden.
Verkehrssicherheit und Verantwortungsbewusstsein
Christopher Spering, Oberarzt an der Universitätsmedizin Göttingen, stellt fest, dass viele Unfälle auf unsachgemäße Nutzung der Fahrbahn zurückzuführen sind. Oft missachten E-Scooter-Fahrer die vorgeschriebenen Fahrwege und bewegen sich unter Alkoholeinfluss. Die Kombination aus Geschwindigkeit und alkoholbedingter Verminderung der Reaktionsfähigkeit führt nicht selten zu schweren Verletzungen, insbesondere Kopfverletzungen, die durch fehlende Helme verstärkt werden.
Folgen für die städtische Mobilität
Diese Entwicklungen werfen auch Fragen zur städtischen Mobilität auf. E-Scooter sollten eine nachhaltige Alternative zu Autos bieten, doch diese Vorteile werden durch die steigende Anzahl von Unfällen untergraben. Allein im Jahr 2023 gab es mehr als 6.000 E-Scooter-Unfälle, bei denen andere Verkehrsteilnehmer involviert waren, häufig waren dies Autofahrer. In Städten, wo das Abstellen von E-Scootern mittlerweile auf bestimmte Bereiche beschränkt ist, zeigt sich, dass das Verkehrspersonal und die Kommunen gegen mögliche Gefahren angehen müssen.
E-Scooter und Helmtragen
Ein weiteres Problem bleibt das Fehlen von Helmen: In vielen Städten sind bei den gemieteten E-Scootern häufig keine Helme vorhanden. Die unzureichende Sicherheit und das mangelnde Tragen von Schutzhelmen machen das Fahren riskanter. Bereits die Konstruktion der E-Scooter birgt Gefahren, wie Spering erklärt. Besonders bei Geschwindigkeitswechseln oder mit einer Hand zu fahren, besteht ein hohes Unfallrisiko.
Fazit: Notwendigkeit zur Veränderung
Die Daten zeigen eindeutig, dass eine dringende Notwendigkeit zur Verbesserung der Sicherheit bei der Nutzung von E-Scootern besteht. Sowohl die Ausbildung der Fahrer als auch die Infrastruktur und die Sensibilisierung für sicherheitsunterstützende Maßnahmen müssen dringend überdacht werden. Nur so kann das volle Potenzial der E-Scooter als umweltfreundliches Verkehrsmittel ausgeschöpft und gleichzeitig die Unfallzahlen gesenkt werden.
– NAG