Deutschland

Ein Blick Hinter die Kulissen: Geheime Kämpfe in Afghanistan

ZDF beleuchtet in der Dokureihe "Krieg der Agenten" ab dem 12. August 2024 den geheimen Kampf afghanischer Agenten gegen die Taliban und das Versagen Deutschlands während des Abzugs aus Afghanistan, wobei ehemalige Geheimdienstmitarbeiter bedeutende Einblicke und kritische Analysen zu den Folgen des westlichen Engagements geben.

Mainz (ots)

Mit dem dritten Jahrestag des dramatischen Falls von Kabul rückt die Dokumentation „Krieg der Agenten – Der geheime Kampf gegen die Taliban“ in den Fokus der Öffentlichkeit. Ab dem 12. August 2024, wird die ZDFmediathek diese aufschlussreiche Doku zeigen. In Zeiten, in denen der Afghanistan-Konflikt erneut in den Nachrichten präsent ist, ist es essenziell, das damalige Geschehen und die daraus resultierenden Lehren für die zukünftige Außenpolitik zu betrachten.

Die Doku bietet einen einzigartigen Einblick in die Perspektiven ehemaliger afghanischer Agenten, die ihre geheimen Aktivitäten mit westlichen Geheimdiensten wie dem BND und der CIA teilen. Diese Berichte sind besonders wertvoll, da sie eine tiefere Einsicht in die Strategien und Taktiken liefern, die gegen die Taliban eingesetzt wurden. Die Autoren, Marcus Weller und Alexander Bühler, beleuchten auch kritisch die offensichtlichen Fehlentscheidungen, die zu einem gescheiterten westlichen Engagement führten.

Besonders dramatisch wird der Rückzug der Bundeswehr aus Afghanistan ausgewertet. „Die Spur: Geheimakte Kabul – Deutschlands Versagen in Afghanistan“ wird am 14. August 2024 ausgestrahlt und untersucht die verpassten Chancen in der Evakuierung von Ortskräften. Hunderte von gefährdeten Afghanen blieben schutzlos zurück, was die Grundpfeiler einer verantwortungsvollen Außenpolitik in Frage stellt. Die Dokumentation zeigt, dass Überlegungen zur politischen Opportunität im Vorfeld der Bundestagswahl 2021 eine Rolle bei der versäumten Evakuierung spielten.

In der „frontal“-Dokumentation wird das Eingeständnis des ehemaligen Direktors des afghanischen Geheimdienstes NDS, Mohammed Masoom Stanekzai, thematisiert. Er spricht über den Einsatz irregulärer militärischer Einheiten und die damit verbundenen Tragödien, wie die unschuldige Tötung von Zivilisten. Dies zeigt die brutale Realität des Krieges und die oft tragischen militärischen Entscheidungen der vergangenen Jahre auf.

Perspektiven von Taliban-Kämpfern verdeutlichen die brutalen Taktiken, mit denen die Gruppe gegen vermeintliche Verräter vorgeht. Ein Taliban-Kämpfer schildert, dass abweichende Meinungen mit äußerst gewaltsamen Maßnahmen bestraft werden, was das Ausmaß der Angst und des Terrors im Land widerspiegelt. Diese Einschätzungen sind wichtig, um die aktuelle Situation in Afghanistan zu verstehen.

Die Dokumentationen laden zur Reflexion ein: Was kann die westliche Welt aus den Fehlern der letzten 20 Jahre lernen? Die Stimmen der ehemaligen Agenten und Betroffenen bilden eine wichtige Grundlage für zukünftige politische Entscheidungen in Krisengeschehen. Der Fokus sollte nicht nur auf dem Scheitern liegen, sondern auch darauf, wie man solche Situationen künftig vermeiden kann. Für den Rückblick auf den Afghanistan-Konflikt ist das Verständnis der jeweiligen Perspektiven entscheidend.

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