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Energiewende vor Ort: Genossenschaft plant große Solar- und Windprojekte

Die Genossenschaft Bündnis Bürgerenergie feiert ihr 10-jähriges Bestehen und setzt weiterhin auf Wachstum, innovative Projekte wie den Solarpark in Ostthüringen und den Windpark im Weimarer Land, während sie über 3 Millionen Euro Eigenkapital für die Energiewende mobilisiert und dabei insbesondere auf die Unterstützung ihrer 425 Mitglieder sowie prominenter Partner wie Harald Lesch zählt.

Die Energiewende in Deutschland kommt nicht nur von den großen Energiekonzernen. Auch lokale Genossenschaften wie die Bündnis Bürgerenergie spielen eine entscheidende Rolle. Mit einer Mitgliederzahl von 425 und über 3 Millionen Euro Eigenkapital aus mehr als 6000 Anteilen sind sie ein Beispiel für gemeinschaftliches Engagement in der Energieversorgung.

Wachstum durch Zusammenarbeit

Die Genossenschaft hat sich zum Ziel gesetzt, in der Energiewende weiter zu wachsen und größere Projekte zu realisieren. „Wir wollen wachsen, mehr Projekte und größere Projekte verwirklichen“, betont Vorstandssprecher Schwalbach. Dieses Ziel ist nicht nur eine persönliche Agenda, sondern ein Konsens unter den Mitgliedern. Die Bereitschaft, auf Ausschüttungen zu verzichten, um in die Zukunft zu investieren, zeigt den starken Zusammenhalt und das langfristige Denken innerhalb der Gemeinschaft. Bisher konnten Mitglieder jedoch jährliche Ausschüttungen zwischen drei und vier Prozent der Gewinne erwarten.

Innovation und Fachkompetenz

Um den Herausforderungen der Energiewende gerecht zu werden, hat die Genossenschaft ihre personelle Struktur verstärkt. Ein Vollzeit-Mitarbeiter und Werkstudenten unterstützen bei der Projektierung sowie im Vertrieb von Balkonkraftwerken. Dieser Schritt zur Professionalisierung hat positive Auswirkungen auf realisierte und geplante Projekte. Schwalbach hebt hervor, dass die Präsenz von prominenten Mitgliedern wie Wissenschaftsjournalist Harald Lesch, der seine Expertise bei Veranstaltungen einbringt, einen zusätzlichen Wert für die Genossenschaft darstellt.

Aktuelle Projekte im Fokus

Im Osten Thüringens entsteht derzeit ein Solarpark in Göritzberg. Die Vorbereitungen dafür laufen seit 2017, und mittlerweile gibt es einen genehmigten Bebauungsplan. Geplant ist, den Solarpark zusammen mit einem Speicher zu realisieren. Für die nächste Innovations-Ausschreibung hofft die Genossenschaft auf einen Zuschlag. Ein weiteres Projekt ist ein Windpark mit sechs Anlagen im Weimarer Land, für das bereits die Genehmigungsunterlagen eingereicht wurden. Hierbei ist es jedoch notwendig, mehr Bürger der Standortgemeinde für die genossenschaftliche Beteiligung zu gewinnen.

Gemeinschaftliche Projekte für Mieterstrom

Ein weiterer Schritt in Richtung Energiewende ist die Realisierung von Mieterstromprojekten für Mehrfamilienhäuser. Der Anfang wurde mit einer kleinen Wohnungsgenossenschaft gemacht, die ein altes Krankenhaus zu Wohnzwecken umbaute. Mittlerweile sind größere Mieterstromanlagen in Planung. „Aus kleinen Anfängen entstehen größere Projekte“, beschreibt Schwalbach die positive Entwicklung. Ein gemeinsames Projekt zur Gebäudeversorgung wird in diesem Jahr gestartet, wobei ein Dienstleister involviert ist, um die komplexe Abrechnung zu vereinfachen.

Ausblick auf die Zukunft

Die Genossenschaft strebt danach, einen regionalen Stromkreislauf zu schließen und lokal erzeugte Energie zu nutzen. Schwalbach sieht die Notwendigkeit eines geeigneten regulatorischen Rahmens, den die Politik dringend schaffen muss. Die Genossenschaft steht stellvertretend für einen Trend in Deutschland: Das Engagement in der erneuerbaren Energienstellung wird zunehmend lokalisiert, kollektive Wege werden beschritten, und die Bürger übernehmen Verantwortung für ihre Energiezukunft.

NAG

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