Die Engelsfackel des Kinder-Lebens-Laufs (KLL) hat am Mittwoch, den 22. August 2024, einen bedeutenden Halt in Fulda gemacht. Diese Veranstaltung, die seit 2018 ins Leben gerufen wurde, hat das Ziel, auf die essentielle Arbeit der Kinderhospize aufmerksam zu machen. Es ist eine wichtige Initiative, die nicht nur symbolisch einige Tausend Kilometer durch Deutschland zurücklegt, sondern auch das Bewusstsein für die Herausforderungen, mit denen betroffene Kinder und ihre Familien konfrontiert sind, schärfen möchte.
Bei dieser besonderen Aktion wurde die Fackel, die aus dem südthüringischen Tambach-Dietharz anreiste, in einer feierlichen Übergabe von Marcus Czeromin und dem Maskottchen Mäxchen vom Kinderhospiz Mitteldeutschland an Franziska Kopitzsch, Geschäftsführerin des Bundesverbands Kinderhospiz, sowie Dr. Thomas Sitte von der Kinderpalliativstiftung übergeben. Solche Übergaben sind nicht nur ein symbolischer Akt; sie zeigen auch die Verbundenheit und den Zusammenhalt der beteiligten Institutionen, die sich für die Rechte und Bedürfnisse kranker Kinder einsetzen.
Inklusion und Teilhabe im Fokus
Unter dem Motto „Inklusion in Aktion“ zielt die diesjährige Etappe des KLL darauf ab, das Bewusstsein für die Teilhabe betroffener Kinder und ihrer Familien zu schärfen. Es soll verdeutlicht werden, wie wichtig es ist, diese Kinder aus dem Abseits zu holen und ihnen einen Platz in der Mitte der Gesellschaft zu ermöglichen. Diese Inklusion sei nicht nur wünschenswert, sondern essenziell für die psychosoziale Gesundheit der betroffenen Familien.
Die Fackel wird im Rahmen einer beeindruckenden Reise, die zu Fuß, per Helikopter, Heißluftballon oder Boot durchgeführt wird, insgesamt 7000 Kilometer durch Deutschland getragen. Dieser innovative Ansatz, mit verschiedenen Fortbewegungsmitteln einen solchen langen Weg zurückzulegen, symbolisiert die Vielfalt der Unterstützung, die Kinderhospize leisten können. Die Akteure hinter der Initiative möchten nicht nur auf die Notwendigkeit der Hospizarbeit aufmerksam machen, sondern auch Spenden gewinnen und Netzwerke bilden, die den betroffenen Familien zugutekommen.
Die Initiative wird unter der Schirmherrschaft von Elke Büdenbender, der Ehefrau des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier, durchgeführt. Am 18. April begann der Lauf am Brandenburger Tor und wird am 13. Oktober, dem Welthospiztag, im Europa-Park in Rust zu einem großen Abschlussfest führen. Dies stärkt das öffentliche Interesse und das Verständnis für die Herausforderungen, mit denen zahlreiche Familien in Deutschland konfrontiert sind.
In Deutschland sind etwa 50.000 Familien von einer schweren Diagnose betroffen, die keine Aussicht auf Heilung bietet. Die Arbeit, die vom Bundesverband Kinderhospiz geleistet wird, spielt eine entscheidende Rolle für die Unterstützung dieser Familien. Der Verband setzt sich sowohl für die stationären Kinderhospize als auch für ambulante Dienste ein, um eine umfassende Versorgung und Betreuung zu gewährleisten.
Ein beispielhaftes Palliativ-Team in Hessen sind die Kleinen Riesen, die spezielle Unterstützung für todkranke Kinder und deren Familien bieten. Besonders wichtig ist hier der individuelle Ansatz, der es ermöglicht, auf die Bedürfnisse und Sorgen der betroffenen Familien einzugehen. Die Tomovskis aus Petersberg, die Teil dieser Initiative sind, zeigen eindrucksvoll, wie wichtig solche Unterstützungsangebote im Alltag von perspektivlosen Krankheitsverläufen sind.
Ein Schritt in Richtung Hoffnung
Der Kinder-Lebens-Lauf und die damit verbundene Fackelübergabe in Fulda sind also nicht nur ein einmaliges Ereignis, sondern Teil eines stetigen Engagements für die Verbesserung der Lebensbedingungen von betroffenen Kindern und ihren Familien. Mit jeder Station wird das Ziel verfolgt, das Licht auf das oftmals übersehene Thema der Kinderhospizarbeit zu werfen. Diese Aktionen verdeutlichen, dass es wichtig ist, Empathie zu zeigen und die Gesellschaft für die Belange von Kindern zu sensibilisieren, die in schwierigen Lebenslagen stehen. Es ist ein Schritt in Richtung eines tieferen Verständnisses und einer stärkeren Unterstützung für alle betroffenen Familien in Deutschland.
Die Aktion Kinder-Lebens-Lauf (KLL) hat sich seit ihrer Gründung einen bedeutenden Platz in der Förderung der Kinderhospizarbeit in Deutschland erarbeitet. Dies geschah zu einer Zeit, in der das Bewusstsein für die Herausforderungen, mit denen betroffene Familien konfrontiert sind, gewachsen ist. Die Organisation hat als Ziel, nicht nur auf die Bedürfnisse der Kinder und ihrer Familien aufmerksam zu machen, sondern auch um gesellschaftliche Veränderungen hin zu einer inklusiveren Haltung zu fördern.
In den letzten Jahren hat sich das Konzept der Hospizarbeit, insbesondere für Kinder, weiterentwickelt. Es gibt mittlerweile zahlreiche Initiativen und Programme, die auf die psychologischen und emotionalen Bedürfnisse von Kindern und ihren Angehörigen eingehen. Ein entscheidender Aspekt ist die Integration von Palliativmedizin in die Regelversorgung, die darauf abzielt, eine ganzheitliche Betreuung der Patienten zu gewährleisten.
Ziele und Initiativen des Kinder-Lebens-Laufs
Der Kinder-Lebens-Lauf ist mehr als nur ein symbolischer Akt; er vereint verschiedene Ziele, die entscheidend für die Verbesserung der Lebensqualität von betroffenen Familien sind. Die Initiativen konzentrieren sich auf die Aufklärung der breiten Öffentlichkeit über die Realität von Kindern mit schweren Erkrankungen sowie auf die Rekrutierung von Spendengeldern, um die notwendige Unterstützung zu gewährleisten. Sponsoren spielen eine Schlüsselrolle, indem sie finanzielle Mittel bereitstellen, die direkt in die Hospizarbeit fließen und konkrete Hilfsangebote für die Familien schaffen.
Ein beliebtes Element der KLL-Events sind die persönlichen Geschichten und Berichte von betroffenen Familien, die den Teilnehmern einen Einblick in ihre Herausforderungen und Hoffnungen geben. Solche Berichte können eine tiefere emotionale Verbindung zu den Zielen der Initiative herstellen und das öffentliche Bewusstsein schärfen.
Aktuelle Daten zur Kinderhospizarbeit
Laut dem Bundesverband Kinderhospiz leben in Deutschland etwa 50.000 Familien mit der Realität eines unheilbaren Krankheitsverlaufs bei ihrem Kind. Diese Zahl verdeutlicht die Dringlichkeit und Notwendigkeit, die Kinderhospizarbeit zu stärken. Der Verband fordert regelmäßig von der Politik, bessere Rahmenbedingungen für die Unterstützungsangebote zu schaffen, die sowohl die stationäre als auch die ambulante Betreuung umfassen.
Eine Studie des Deutschen Kinderhilfswerks hat gezeigt, dass betroffene Familien häufig unter erheblichem emotionalen und psychischen Druck stehen. Unterstützungsangebote wie psychologische Beratung und direkte Hilfeleistungen wurden als äußerst wichtig erachtet. Diese Bedarfsabdeckung ist ein zentraler Punkt, den der Kinder-Lebens-Lauf hervorhebt und adressiert.