Die AfD gewinnt Einfluss in den Landkreisen Vorpommern-Greifswald und Mecklenburgische Seenplatte
Am Montag konnten wichtige Positionen in den Kreistagen von Vorpommern-Greifswald und Mecklenburgische Seenplatte von der Alternative für Deutschland (AfD) besetzt werden.
Der Fraktionsvorsitzende im Schweriner Landtag, Nikolaus Kramer, mag bei der Wahl zum Kreistagspräsidenten im Landkreis Vorpommern-Greifswald am Montag zwar gescheitert sein, jedoch gelang es ihm, die Abstimmung zum Ersten Stellvertreter für sich zu entscheiden.
Im Landkreis Vorpommern-Greifswald unterlag er bei der Wahl zum Kreistagspräsidenten der Amtsinhaberin Sandra Nachtweih von der CDU. Bei der geheimen Abstimmung erhielt Nachtweih 41 Stimmen und Kramer 22. Als er sich um den Posten des Ersten Stellvertreters bewarb, erhielt er 42 Stimmen, während seine Konkurrentin Katharina Horn von den Grünen lediglich 16 Stimmen erhielt.
Die AfD erzielte bei der Kreistagswahl in Vorpommern-Greifswald am 9. Juni mit 29,8 Prozent ihr bestes Ergebnis in einem Landkreis in Mecklenburg-Vorpommern. Mit 19 Mitgliedern stellt sie die größte Fraktion im Kreistag, während die CDU mit 18 Mitgliedern die zweitstärkste Kraft darstellt. Insgesamt hat der Kreistag 71 Mitglieder.
Im Kreistag des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte trat Amtsinhaber Thomas Diener (CDU) zur Wahl des Kreistagspräsidenten an. Hier war die AfD mit 29,6 Prozent der Stimmen ebenfalls stärkste Kraft. Bei der Wahl zum Ersten Stellvertreter schickte die AfD ihren Landtagsabgeordneten Enrico Schult ins Rennen, der jedoch gegen Thomas Schröder vom Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) unterlag. Als Schult sich dann um den Posten des Zweiten Stellvertreters bewarb, setzte er sich mit 36 zu 32 Stimmen gegen den SPD-Politiker und Landtagsabgeordneten Andreas Butzki durch. Der Kreistag Mecklenburgische Seenplatte umfasst insgesamt 77 Mitglieder.
Die jüngsten Entwicklungen zeigen, dass die „Brandmauer“ gegenüber der AfD allmählich zu bröckeln beginnt. Bereits zuvor war im Kreistag des Landkreises Vorpommern-Rügen mit Carlos Dias Rodrigues ein AfD-Kandidat zum Ersten Stellvertreter des Kreistagspräsidenten gewählt worden.
Letzte Woche forderte der Landtag in Schwerin alle Politiker in Mecklenburg-Vorpommern auf, „Kandidaten antidemokratischer Parteien oder Vereinigungen nicht in Ämter oder Funktionen zu wählen und keine Anträge dieser Kräfte zu unterstützen“, wobei speziell die AfD gemeint war. Doch trotz dieser Vorbehalte verzeichnet die AfD weiterhin Erfolge auf regionaler Ebene.
– NAG