Rostock – Die sommerlichen Temperaturen haben Deutschland fest im Griff und auch in Mecklenburg-Vorpommern sind die Menschen und Tiere von der Hitze betroffen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat landesweite Hitzewarnungen ausgegeben, was die Zootiere in Rostock vor besondere Herausforderungen stellt. Diese Hitzewelle bringt nicht nur Unannehmlichkeiten mit sich, sondern hat auch Maßnahmen zur Abkühlung für die Tiere im Zoo zur Folge.
Im Rostocker Zoo genießen die beeindruckenden Galapagos-Riesenschildkröten eine erfrischende Dusche, die ihnen wertvolle Erleichterung verschafft. Diese massiven Tiere, die bis zu 300 Kilogramm wiegen können, erfreuen sich sichtlich an der täglichen Abkühlung, die ihnen von den Tierpflegern zuteilwird. Die kalte Dusche ist für sie nicht nur eine angenehme Abwechslung, sondern trägt auch zu ihrem Wohlbefinden bei.
Lebensweise der Galapagos-Riesenschildkröten
Die Galapagos-Riesenschildkröten sind faszinierende Kreaturen, die eine Lebensspanne von bis zu 150 Jahren erreichen können und eine Körperlänge von bis zu 1,20 Metern erlangen. Sie sind dafür bekannt, dass sie sich nicht viel bewegen und täglich bis zu 16 Stunden schlafen. Diese Haltung bringt sie in gefährliche Situationen, denn bei Bedrohungen ziehen sie sich in ihre schützenden Panzer zurück und zeigen ihre Abneigung durch Fauchen. Im Rostocker Zoo jedoch scheint die kalte Dusche nichts Bedrohliches zu sein, vielmehr ist sie eine willkommene Erfrischung.
Die Tierpfleger müssen dabei strategisch vorgehen: Die Wasserdusche wird so dosiert, dass sie den Schildkröten hilft, sich abzukühlen, ohne sie zu stressen. Ein großer Vorteil dieses Verfahrens ist, dass es der Gesundheit der Tiere zugutekommt und auch ihre Aktivität fördert. Da diese Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum auf den Galapagos-Inseln leben, wo das Klima oft ebenfalls extrem ist, sind sie gut angepasst, doch die zusätzliche Hilfe von Menschenseite ist in solchen Zeiten entscheidend.
Hitzebewältigung unter Tieren
Doch nicht nur die Galapagos-Schildkröten sind unter der Hitze zu leiden. Verschiedene Tierarten – sowohl im Zoo als auch in der Wildnis – haben ihre eigenen Methoden entwickelt, um mit den hohen Temperaturen umzugehen. Tiere wie Füchse und Hunde, gemäß den Informationen des NABU-Tierexperten Julian Heiermann, hecheln, um ihren Körper abzukühlen. Auch viele Vogelarten zeigen dieses Verhalten, wenn die Hitze zu stark wird.
Für Tierliebhaber und insbesondere Vogelbeobachter gibt es Empfehlungen zur Schaffung von kühlen Rückzugsorten. Heiermann empfiehlt die Aufstellung flacher Wasserschalen, um den Vögeln die Möglichkeit zu geben, sich in diesen kleinen „Planschbecken“ abzukühlen. Dies ist jedoch nicht ohne Vorsicht. Die Schalen müssen täglich gereinigt werden, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden. Sobald tote oder kranke Vögel in der Nähe beobachtet werden, sollten die Schalen schnellstens entfernt werden.
In der Natur suchen Wildtiere wie Wildschweine und Rotwild bei extremer Hitze dringend nach schattigen Plätzen oder schlammigen Wasserstellen. Das Suhlen im Schlamm ist eine bewährte Methode, um sich von der Hitze zu befreien und die Körpertemperatur zu regulieren. Solche Verhaltensweisen sind nicht nur Überlebensstrategien, sondern auch eine wichtige Anpassung an die sich verändernden klimatischen Bedingungen.