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Erstes Forum für Betroffene sexualisierter Gewalt in der Evangelischen Kirche

Erstmals treffen sich am 29. Juli 2024 in Hannover Betroffene von sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche und Diakonie in Niedersachsen und Bremen zu einem geschützten Forum, um sich zu vernetzen, Austausch zu fördern und die Aufarbeitung des lange verdrängten Themas voranzutreiben.


Niedersachsen & Bremen

Forum für Betroffene Sexualisierter Gewalt in der Evangelischen Kirche

In den letzten Jahren hat die evangelische Kirche in Deutschland zunehmend mit dem Thema sexualisierte Gewalt zu kämpfen. Oft bleibt die Auseinandersetzung darüber im Verborgenen, doch ein neues Forum in Niedersachsen und Bremen könnte nun den dringend benötigten Raum für den Austausch und die Vernetzung von Betroffenen bieten. Dieses wichtige Treffen findet am kommenden Samstag in Hannover statt.

Erstes Forum für Betroffene

Ein geschützter Raum für den Dialog

Das Forum wird bewusst unter Ausschluss der Öffentlichkeit abgehalten. Weder Journalisten noch Pressesprecher der Kirche und Diakonie werden anwesend sein. Dies soll den Teilnehmenden die Möglichkeit geben, in einem geschützten Rahmen unbefangen über ihre Erfahrungen zu sprechen. Zudem wird ein externes Moderationsteam vorgestellt, das die Diskussion leiten und ein sogenanntes Awareness-Team zur Unterstützung bereitstellen wird.

Vernetzung und Mitsprache

Ein zentrales Ziel des Forums ist es, eine Vernetzung unter den Betroffenen zu ermöglichen und gleichzeitig erste Kontakte zu kirchlichen Vertretern herzustellen. Wichtige Informationen über die URAK und deren Arbeit sollen den Interessierten ebenfalls vermittelt werden. Die URAK hat sich die Aufgabe gesetzt, das Ausmaß sexualisierter Gewalt innerhalb der Kirchen zu erheben und Strukturen, die die Taten begünstigten oder die Aufklärung behinderten, zu identifizieren.

Aufarbeitung und Veränderung

Diese Bewegung hin zu mehr Transparenz und Aufarbeitung kommt nicht von ungefähr. Innerhalb der Landeskirche Hannover gab es in letzter Zeit scharfe Kritik an Landesbischof Ralf Meister. Betroffene hatten ihm vorgeworfen, das Thema sexualisierte Gewalt nicht ernst genug zu nehmen und forderten bereits seinen Rücktritt. In der Reaktion darauf versprach Meister einen grundlegenden Kulturwandel innerhalb der Kirche im Umgang mit diesen gravierenden Vorwürfen.

Ein Schritt in die Zukunft

Die Einrichtung von neun Unabhängigen Regionalen Aufarbeitungskommissionen in Deutschland ist Teil einer umfassenderen Strategie zur Bekämpfung sexualisierter Gewalt. Diese Gremien vereinen Fachleute aus verschiedenen Bereichen sowie Betroffene, um gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Mit der Unterstützung von Kerstin Claus, der Unabhängigen Beauftragten der Bundesregierung für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, haben die Evangelische Kirche und die Diakonie verbindliche Standards und Kriterien für die Aufarbeitung festgelegt. Die Entwicklungen in Niedersachsen und Bremen sind ein hoffnungsvolles Zeichen für alle, die aufgrund ihrer Erfahrungen in der evangelischen Kirche eine Stimme suchen.

NAG

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