Neue Regelungen für Künstliche Intelligenz im EU-Raum
Berlin (ots)
Mit dem Inkrafttreten des EU AI Acts am 1. August 2024 wird ein bedeutender Schritt in der Regulierung von Künstlicher Intelligenz (KI) vollzogen. Die Verordnung setzt neue Maßstäbe, indem sie KI-Anwendungen in unterschiedliche Risikoklassen einteilt und spezifische Anforderungen an deren Betrieb und Entwicklung definiert. Diese Maßnahmen sollen nicht nur Innovationen fördern, sondern auch die Sicherheit der Nutzer gewährleisten.
Bedeutung für Unternehmen und Innovation
Der TÜV-Verband betont die Wichtigkeit des AI Acts, um einen Markt für sichere und vertrauenswürdige KI-Produkte zu schaffen. Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands, hebt hervor: „Der AI Act bietet die Chance, vor negativen Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz zu schützen und gleichzeitig Innovationen zu fördern.“ Die Einführung klarer Richtlinien ermöglicht es Unternehmen, sich frühzeitig auf die neuen regulatorischen Bedingungen einzustellen und einen Wettbewerbsvorteil zu sichern.
Umsetzungsherausforderungen und notwendige Klarheit
Die Umsetzung des AI Acts stellt Unternehmen, insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), vor Herausforderungen. Klare zuständige Stellen sowie Umsetzungsleitfäden sind entscheidend, um die neuen Regelungen effektiv umsetzen zu können. „Eine einheitliche Interpretation und konsequente Anwendung des risikobasierten Ansatzes sind entscheidend, damit der AI Act in der Praxis wirksam wird“, so Bühler.
AI Act Risk Navigator: Unterstützung für Unternehmen
Um Unternehmen bei der Einhaltung der neuen Vorschriften zu unterstützen, hat TÜV AI.Lab den AI Act Risk Navigator entwickelt. Dieses kostenlose Online-Tool bietet eine benutzerfreundliche Möglichkeit, um die Risikoklassifikation von KI-Systemen zu verstehen. Franziska Weindauer, Geschäftsführerin des TÜV AI.Lab, erklärt: „Wir wollen Klarheit über die Auswirkungen der KI-Verordnung schaffen, sodass Unternehmen sich rechtzeitig vorbereiten können.“ Der Navigator hilft dabei, Transparenz bezüglich der Anforderungen zu schaffen und die eigene Risikolage zu analysieren.
Risikoklassifizierung und Verantwortung der Anbieter
Der AI Act teilt KI-Anwendungen in vier Risikoklassen ein, die sich je nach Einsatzgebiet und potenziellen Gefahren unterscheiden. Hochrisikoanwendungen, wie sie beispielsweise in der Medizin oder kritischen Infrastrukturen genutzt werden, müssen umfassende Anforderungen an Transparenz und Sicherheit erfüllen. Bei Missachtung drohen substanzielle Geldstrafen, die bis zu 15 Millionen Euro betragen können.
Der Weg zur sicheren KI
Die Einführung des EU AI Acts ist nicht nur ein Schritt zur Regulierung von KI, sondern auch ein Beitrag zur Förderung einer vertrauenswürdigen digitalen Zukunft. Die balancierte Herangehensweise, die sowohl Sicherheit als auch innovationsoffene Regularien umfasst, könnte dazu führen, dass europäische KI-Lösungen als weltweiter Standard angesehen werden. Mit Hilfe des TÜV AI.Lab und deren Ressourcen können Unternehmen proaktiv auf die neuen Herausforderungen reagieren und die Chancen nutzen, die eine regulierte KI-Umgebung bietet.
Mehr Informationen sind verfügbar unter www.tuev-risk-navigator.ai.
Über den TÜV-Verband
Als TÜV-Verband e.V. vertreten wir die politischen Interessen der TÜV-Prüforganisationen und setzen uns für technische Sicherheit sowie Nachhaltigkeit ein. Unser Ziel ist es, das hohe Niveau der technischen Sicherheit zu wahren und Vertrauen in die digitale Welt zu fördern. Regelmäßiger Austausch mit Politik, Behörden, Medien, Unternehmen und Verbrauchern ist dabei eine wichtige Grundlage unserer Arbeit.
– NAG