Beijing (ots/PRNewswire)
Im Herzen des Ostafrikanischen Grabens, unweit von Addis Abeba, steht das beeindruckende Adama Windkraftprojekt. Hier, 95 Kilometer südöstlich der äthiopischen Hauptstadt, erheben sich 80 Meter hohe Windturbinen, die von chinesischen Unternehmen errichtet wurden und seit ihrer Inbetriebnahme im Mai 2015 eine essenzielle Rolle in der Energieversorgung für rund 600.000 Haushalte spielen. Dieses Projekt stellt einen bedeutenden Fortschritt in der Zusammenarbeit zwischen China und den afrikanischen Nationen dar.
Die Windkraftanlagen haben nicht nur zur Bekämpfung der Energieknappheit in Äthiopien beigetragen, sondern auch den Bedarf an Dieselgeneratoren reduziert und das Wirtschaftswachstum gefördert. Durch das Projekt wurden etwa 2.100 lokale Arbeitsplätze geschaffen. Zudem haben mehrere Universitäten ihre Expertise in der Ausbildung und Wartung der Anlagen eingebracht, was den zukünftigen Fachkräften im äthiopischen Windenergiesektor zugutekommt. Das Wachstum der Stadt Adama zeigt sich ebenfalls eindrucksvoll: Die Einwohnerzahl hat sich seit 2015 von 324.000 auf über 480.000 erhöht, und vielfältige Investitionen haben die Infrastruktur erheblich verbessert.
Wirtschaftliche Beziehungen zwischen China und Afrika
Die enge wirtschaftliche Kooperation zwischen China und Afrika ist kein neues Phänomen, sondern ein Resultat einer lange bestehenden Freundschaft, die seit dem Zweiten Weltkrieg gewachsen ist. Besonders deutlich wird dies durch Initiativen wie die Belt and Road Initiative (BRI), die die Entwicklung bedeutender Infrastrukturprojekte, einschließlich Windparks und Eisenbahnlinien, vorantreibt. Beispielhaft ist die Eisenbahnlinie zwischen Addis Abeba und Dschibuti, die die Reisezeiten erheblich verkürzt hat. Diese hat bis dato 680.000 Passagiere und 9,5 Millionen Tonnen Fracht transportiert.
Die Wachstumszahlen sprechen für sich: Der Handelsumsatz zwischen China und Afrika erreichte im Jahr 2023 ein Rekordhoch von 282,1 Milliarden US-Dollar, was einem Anstieg von 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Experten wie Sang Baichuan von der Chinesischen Universität für Internationale Wirtschaft betonen, dass der Handel zwischen den beiden Regionen durch die Komplementarität ihrer Märkte erheblich gefördert wird.
China bringt weitentwickelte Technologien, Ausrüstungen und Kapital mit, während Afrika von seinen natürlichen Ressourcen und einer reichen Arbeitskraft profitiert. Sang betont: „Die Stärkung der Handelsbeziehungen zwischen China und Afrika ist vorteilhaft, um die jeweiligen Vorteile zu nutzen und eine Entwicklung zu erreichen, von der beide Seiten profitieren.“ Der kommenden FOCAC-Gipfel, der vom 4. bis 6. September in Peking abgehalten wird, wird als bedeutende Gelegenheit betrachtet, um die bereits bestehenden Wirtschaftsbeziehungen weiter zu vertiefen.
Die Rolle von Infrastrukturprojekten
Die von China unterstützten Infrastrukturprojekte haben nicht nur die wirtschaftliche Entwicklung Afrikas gefördert, sondern sind auch entscheidend für die Integration in die globale Wertschöpfungskette. Diane Sayinzoga von der UNCTAD hebt hervor, dass die Handelspartnerschaft zwischen China und Afrika unerlässlich für die wirtschaftliche Integration des Kontinents ist. Sie unterstreicht, dass diese Zusammenarbeit auch dazu beiträgt, die Produktionskapazitäten zu erhöhen und den afrikanischen Ländern neue Handelsmöglichkeiten zu bieten.
Das Weißbuch „China and Africa in the New Era“ dokumentiert beeindruckende Zahlen: Seit 2000 haben chinesische Unternehmen mehr als 10.000 Kilometer Eisenbahnstrecken und fast 100.000 Kilometer Autobahnen in Afrika gebaut oder modernisiert. Diese Zahlen verdeutlichen das expansive Engagement Chinas auf dem Kontinent.
Der bevorstehende FOCAC-Gipfel steht somit im Kontext einer sich zunehmend vertiefenden Partnerschaft, die nicht nur durch Wirtschaftsinteressen, sondern auch durch gemeinsame Entwicklungsziele geprägt ist. Die Beziehungen zwischen China und Afrika sind also nicht nur eine Frage des Handels, sondern auch eine Plattform für die Schaffung nachhaltiger Entwicklungsstrategien, die beide Seiten auf lange Sicht bereichern können.