Einfluss der wachsenden Frauenquote in kommunalen Unternehmen
Die aktuelle Studie der Zeppelin-Universität Friedrichshafen zeigt, dass der Frauenanteil in den Führungsetagen kommunaler Unternehmen in Deutschland leicht angestiegen ist. Im April betrug der Anteil weiblicher Führungskräfte 22,1 Prozent, was einer Zunahme um 0,6 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Obwohl dieser Anstieg zu begrüßen ist, liegt die Quote noch deutlich unter dem politischen Ziel der Parität und den Werten großer Dax-Unternehmen.
Verbesserungspotenzial durch klare Regelungen
Der Studienleiter Ulf Papenfuß betont, dass klar definierte Regeln für die Besetzung von Führungsposten dazu beitragen könnten, den Frauenanteil in kommunalen Unternehmen weiter zu steigern. Unternehmen des Bundes haben bereits strengere Vorgaben, welche unter anderem vorsehen, dass bei mehr als zwei Geschäftsführern mindestens ein Posten mit einer Frau besetzt werden muss. Papenfuß schlägt daher vor, dass sich auch kommunale Firmen an solchen Vorgaben orientieren.
Zahlen und Fakten
In der Studie wurden insgesamt 1.420 kommunale Unternehmen in 69 Städten untersucht. Dabei konnten 461 von 2087 Führungsposten von Frauen besetzt werden. Besonders erfreulich ist der Anstieg von Frauen in neu besetzten Top-Positionen, welcher um 6,0 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr gestiegen ist. Spitzenreiter in puncto Frauenquote ist Hannover, gefolgt von Weimar und Jena.
Regionale Unterschiede und Entwicklungspotenzial
Die Studie zeigt auch gravierende Unterschiede in der Entwicklung der Frauenquote auf. Auffällig ist beispielsweise, dass mehr als die Hälfte der Städte mit einem Frauenanteil von mindestens 30 Prozent in Ostdeutschland liegen. Es gibt jedoch auch Städte ohne weibliche Führungskräfte in kommunalen Unternehmen, wie Ingolstadt und Osnabrück. Hier besteht deutliches Entwicklungspotenzial, um die Gleichberechtigung in den Führungsetagen zu fördern.
Quellenangabe: © dpa-infocom, dpa:240710-930-169140/1
– NAG