Ressourcenschutz und Nachhaltigkeit: Ein Aufruf zur Umkehr
Berlin (ots)
Die zunehmende Ressourcenverschwendung hat weitreichende Auswirkungen auf unsere Umwelt und zeigt sich besonders am Globalen Erdüberlastungstag, der in diesem Jahr bereits im Sommer eintrat. An diesem Tag haben die Menschen mehr natürliche Ressourcen verbraucht, als unser Planet in einem Jahr nachproduzieren kann. Dies ist vor allem in Industrienationen wie Deutschland zu beobachten, wo der Ressourcenverbrauch weit über die nachhaltigen Grenzen hinausgeht.
Die Dringlichkeit eines Ressourcenschutzgesetzes
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat die Bundesregierung eindringlich dazu aufgefordert, ein Ressourcenschutzgesetz zu verabschieden. Olaf Bandt, der Vorsitzende des BUND, betonte die Notwendigkeit eines rechtlichen Rahmens, um klare Verantwortlichkeiten zu schaffen und Anreize für nachhaltiges Wirtschaften zu bieten. Ohne ein solches Gesetz bleiben die völkerrechtlichen Klimaziele, wie die Reduktion der Treibhausgasemissionen, ernsthaft gefährdet.
Kreislaufwirtschaft in Deutschland
Ein zentraler Ansatz zur Senkung des Ressourcenverbrauchs ist die Entwicklung einer ehrgeizigen Kreislaufwirtschaft. Diese geht über simples Recycling hinaus und fördert eine langfristige Nutzbarkeit von Produkten. Der BUND hebt hervor, dass Systemwechsel und ein Umdenken erforderlich sind, um weniger Ressourcen zu verbrauchen und gleichzeitig die Lebensqualität zu steigern. Beispielsweise sollten Mehrwegsysteme im Verpackungssektor flächendeckend bis 2045 etabliert werden, was nicht nur Abfall vermeidet, sondern auch neue Arbeitsplätze schafft.
Die Rolle der Industrie und unsere Verantwortung
Der BUND hat die schwerwiegende Verantwortung der Chemieindustrie und des Bergbaus für die Naturzerstörung und das Artensterben hervorgehoben. Ein nachhaltiger Umgang mit Ressourcen ist notwendig, um die ökologischen Folgen des gegenwärtigen Wirtschaftens zu begrenzen. Besonders erschreckend ist, dass jeder Deutsche im Durchschnitt auf einem Ressourcenverbrauch von drei Erden lebt, was zum Teil auf die hohe Nachfrage der Industrie zurückzuführen ist.
Der Weg in eine ressourcenschonende Zukunft
Langfristig müssen sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ändern. Der BUND erachtet ein Ressourcenschutzgesetz als wesentlich, um eine signifikante Reduktion des primären Ressourcenverbrauchs zu erreichen. Bis 2050 sollte der Verbrauch von nicht lebenden Primärrohstoffen auf etwa ein Zehntel gesenkt werden. Um dieses Ziel zu erreichen, sind konkrete Maßnahmen und verbindliche Ziele unabdingbar.
Schlussfolgerung
Die aktuellen Entwicklungen verdeutlichen, dass wir einen grundlegenden Wandel in der Art und Weise, wie wir mit unseren Ressourcen umgehen, dringend benötigen. Ein verstärkter Fokus auf Ressourcenschutz, Kreislaufwirtschaft und nachhaltige Praktiken ist unerlässlich, um die ökologischen Herausforderungen der Gegenwart zu bewältigen. Der BUND fordert die Bundesregierung dazu auf, umgehend die notwendigen Gesetze zu erlassen, um eine ressourcenschonende und nachhaltige Zukunft für kommende Generationen zu sichern.
– NAG