Im vollbesetzten PZ der Gesamtschule zog der frühere Bundespräsident Joachim Gauck das Publikum mit einem leidenschaftlichen Vortrag in seinen Bann, in dem er die Mechanismen autokratischer Systeme, insbesondere die von Putin und das Diktat der Geheimdienste, beleuchtete. „Erschütterungen. Was unsere Demokratie von außen und innen bedroht,“ ist der Titel seines neuen Buches und das zentrale Thema seiner Lesung, die keine professorale Langeweile, sondern lebendige politische Bildung bot. Gauck, bekannt für seine präzisen Analysen, warnte vor der Gefahr von Populisten und der Notwendigkeit, die Werte der Demokratie zu verteidigen. Während er die Bedrohungen durch rechte Bewegungen thematisierte, plädierte er für eine differenzierte Auseinandersetzung mit diesen politischen Strömungen.
Ein spannender Abend, voller Einsichten und Appellen, die Zuhörer dazu aufriefen, sich aktiv mit dem politischen Geschehen auseinanderzusetzen. Hautnah erlebten die Anwesenden, wie Gauck Sympathie für den Pazifismus äußerte, gleichzeitig jedoch den legitimen Einsatz von Waffen im Ukraine-Konflikt als notwendig erachtete. „Was wäre los, wenn alle Zugewanderten weg wären?“ stellte er provokant in den Raum und verdeutlichte die Bedeutung der Zuwanderung für die Gesellschaft. Gauck, schlagfertig und charismatisch, unterhielt nicht nur, sondern regte auch zum Nachdenken an – ein Abend, der sicherlich in Erinnerung bleiben wird. Mehr dazu findet man in dem ausführlichen Bericht auf lokaldirekt.de.