Der Gartenschläfer, auch bekannt als „Zorro“-Tierchen, ist eine kleine, niedliche Spezies, die jedoch stark gefährdet ist. Obwohl sich dieses Tierchen im Harz wohlfühlt, ist es dort nur selten anzutreffen. Laut Umweltschützern ist die Situation alarmierend, denn das Verbreitungsgebiet des Gartenschläfers hat sich in den letzten 30 Jahren in Europa um die Hälfte verringert. In Deutschland, einem seiner letzten Rückzugsorte, sind sowohl die Population als auch das Wissen der Menschen über den Gartenschläfer besorgniserregend.
Schutzprojekt im Harz
Willi Grope, ein ehemaliger Förster und aktiver Umweltschützer, engagiert sich seit Jahren für den Schutz der Schlafmäuse im Harz. Er hat in seinem ehemaligen Waldrevier Nistkästen aufgehängt, die den Gartenschläfern als Tagesquartier und Rückzugsort dienen. Diese Kasten bieten nicht nur einen sicheren Raum für die Tiere, sondern helfen auch dabei, ihre Population zu überwachen. Grope berichtet von den Erfolge seines Projekts, als er kürzlich in einem Nistkasten gleich vier Gartenschläfer entdeckte, was als außergewöhnlich gilt.
Bedeutung für das Ökosystem
Der Gartenschläfer spielt eine bedeutende Rolle im Ökosystem, auch wenn er nicht als prominenteste Tierart gilt. Marc Filla vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) betont, dass der Rückgang dieser Art einen Verlust für die gesamte Umwelt darstellt. Trotz der bisherigen Erfolge im Populationserhalt gibt es jedoch Bedenken hinsichtlich einer genetischen Verarmung, sollte die Zahl der Gartenschläfer weiterhin abnehmen.
Ursachen des Bestandsrückgangs
Der Rückgang der Gartenschläfer-Population wird unter anderem auf den Verlust ihres natürlichen Lebensraums zurückgeführt. Durch die intensive Bewirtschaftung des Harzes und das Verschwinden von Waldrändern, die für die Tiere sowohl Versteckmöglichkeiten als auch Nahrungsquellen bieten, konnten sich die Gartenschläfer nicht weiter verbreiten. Auch das Insektensterben sowie der Einsatz von Pestiziden sind Faktoren, die zur Gefährdung der Art beitragen.
Öffentliches Bewusstsein und Engagement
Obwohl das Tier 2023 zum Wildtier des Jahres ernannt wurde, sind nur etwa 1,9 Prozent der Deutschen mit dem Gartenschläfer vertraut. Umweltschützer im Harz setzen sich dafür ein, das Wissen über diese Spezies zu erweitern und den Gartenschläfer durch verschiedene Maßnahmen besser zu schützen. Dazu gehört auch die Schaffung neuer Lebensräume durch das Anlegen von Tümpeln, Waldrändern und Benjeshecken.
Gemeinsame Anstrengungen für die Zukunft
Das Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ wird in Zusammenarbeit mit der Universität Gießen und dem Senckenberg-Institut in Frankfurt am Main vorangetrieben, um die Ursachen des Bestandsrückgangs besser zu verstehen. Diese umfassenden Anstrengungen zeigen, wie wichtig die Erhaltung der Artenvielfalt und der natürlichen Lebensräume für die Gesundheit unseres Ökosystems ist. Die freiwilligen Aktionen und das Engagement vor Ort sind wesentliche Schritte, um den Gartenschläfer langfristig zu erhalten und ein Bewusstsein für seine wichtige Rolle in der Natur zu schaffen.
– NAG