Debatte um Mehrwertsteuer auf Fleisch: Geflügelwirtschaft fordert realistische Lösungen
Die Diskussion um eine mögliche Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Fleischprodukte hat die Geflügelwirtschaft auf den Plan gerufen. Der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e. V. (ZDG) zeigt sich besorgt über die skizzierten Pläne von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir und lehnt eine solche Maßnahme ab. Doch welche Folgen hätte eine Steuererhöhung und wie könnte eine Lösung aussehen, die sowohl den Bedürfnissen der Tierhalter als auch den Verbraucheranliegen gerecht wird?
ZDG-Präsident Friedrich-Otto Ripke betont, dass eine rein steuerfinanzierte Umstrukturierung der Nutztierhaltung nicht realistisch ist. Laut Ripke ist eine Zweckbindung der Mehrwertsteuereinnahmen rechtlich nicht möglich, sodass die Gelder letztendlich in den allgemeinen Haushalt fließen würden. Dies würde keine langfristige Sicherheit für die Tierhalter bedeuten, die für einen Umbau der Ställe dringend notwendig wäre.
Stattdessen plädiert die Geflügelwirtschaft für eine Lösung, die die Bedürfnisse der Verbraucher ernst nimmt. Ripke betont, dass Lebensmittel nicht durch Steuern teurer werden sollten und verweist auf andere EU-Mitgliedsstaaten, die aktuell sogar Steuersenkungen vornehmen. Es sei wichtig, dass Fleisch ein erschwingliches Produkt bleibt und nicht zum Luxusgut wird.
Auf dem Deutschen Bauerntag in Cottbus hatte Özdemir für eine Erhöhung der Mehrwertsteuer um bis zu drei Prozentpunkte geworben. Diese Forderung stößt jedoch auf Widerstand in der Geflügelwirtschaft, die sich für eine realistische und partnerschaftliche Lösung stark macht.
Die Debatte um die Mehrwertsteuer auf Fleisch ist also noch lange nicht beendet. Es bleibt abzuwarten, welche Lösungen letztendlich gefunden werden, um sowohl den Bedürfnissen der Tierhalter als auch den Wünschen der Verbraucher gerecht zu werden. Die Geflügelwirtschaft steht bereit, um konstruktiv an einer zukunftsorientierten Lösung mitzuwirken.
– NAG