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Glasfaser-Ausbau in Schleswig-Holstein: Vorreiter unter den Dörfern

In Deutschland sind bislang nur 190 Dörfer mit weniger als 3.000 Einwohnern komplett mit Glasfaser ausgestattet, wobei Schleswig-Holstein mit 121 vollständig versorgten Dörfern und einer fortschrittlichen Zusammenarbeit aller Akteure eine Vorreiterrolle einnimmt, was die digitale Infrastruktur in ländlichen Regionen entscheidend verbessert.

Der Glasfaserausbau in ländlichen Regionen Deutschlands verläuft zwar langsam, zeigt jedoch erfreuliche Fortschritte, insbesondere in Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Die flächendeckende Versorgung mit schnelleren Internetverbindungen hat immense Bedeutung für die kleinen Gemeinden und deren Bewohner, da diese Technik nicht nur die Lebensqualität steigert, sondern auch wirtschaftliche Chancen eröffnet.

Hohe Glasfaserabdeckung in den norddeutschen Bundesländern

In Deutschland gibt es bisher lediglich 190 Dörfer mit unter 3.000 Einwohnern, die vollständig mit Glasfaser ausgestattet sind. Schleswig-Holstein führt mit 121 Dörfern diese Statistik an. Der Erfolg ist laut Verivox auf die frühzeitige Zusammenarbeit aller Akteure und die geschickte Koordination durch ein Breitband-Kompetenzzentrum zurückzuführen. Dies geschah ohne klare Vorgaben zu spezifischen Bandbreiten, zeigt jedoch, dass ein gemeinschaftlicher Ansatz bei der Infrastrukturentwicklung entscheidend sein kann.

Ländliche Gemeinden im Fokus

Besonders herausragend ist, dass sowohl Schleswig-Holstein als auch Niedersachsen hohe Glasfaserabdeckungen von 59 und 54 Prozent erreichen. Im Land Niedersachsen wurden 28 kleine Dörfer vollständig versorgt, was es zum zweiten Platz in dieser Kategorie bringt. Regionen wie der Landkreis Lüchow-Dannenberg und der Landkreis Lüneburg in Niedersachsen, die eine Abdeckung von 99 Prozent beziehungsweise 92 Prozent aufweisen, sind Vorreiter in der landesweiten Glasfaserverbreitung. In Schleswig-Holstein sind die Kreise Herzogtum Lauenburg und Dithmarschen besonders fortgeschritten.

Glasfaser als Zukunftstechnologie

Die Vorteile des Glasfasernetzes liegen auf der Hand. Schnelle Internetverbindungen ermöglichen nicht nur Home-Office-Optionen, sondern unterstützen auch örtliche Unternehmen bei der Digitalisierung. Dies ist im Vergleich zur herkömmlichen DSL-Technologie besonders wichtig, da der allgemeine Trend in Richtung effizienterer Datenübertragung und Kommunikationsmethoden geht. Laut einer repräsentativen Umfrage von Verivox plädieren 46 Prozent der Deutschen für die Umstellung auf Glasfasertechnik, was das öffentliche Interesse und den Bedarf verdeutlicht.

Die Herausforderungen der Zukunft

Obwohl einige ländliche Gemeinden bereits gut versorgt sind, zeigt der Glasfaserausbau gesamt gesehen noch eine Vorliebe für städtische Gebiete. Jörg Schamberg von Verivox erklärt, dass oft die Metropolregionen gegenüber dem ländlichen Raum bevorzugt werden, da diese in der Regel größere finanzielle Anreize bieten. Aber auch ländliche Regionen müssen aufholen, da nur etwa drei Prozent der kleinen Gemeinden tatsächlich vollständig mit Glasfaser ausgestattet sind. Die Möglichkeit von Doppelausbauprojekten, bei denen mehrere Anbieter gleichzeitig aktiv sind, wird von der Bundesnetzagentur genau überwacht.

Ausblick auf das zukünftige Internet

Es ist klar, dass die deutschen DSL-Netze in den kommenden Jahren schrittweise durch das leistungsstärkere Glasfasernetz ersetzt werden. Die exakte Verlagerung vom Kupfer- zum Glasfasermedium muss sorgfältig gestaltet werden, um örtliche Verbraucher vor unvorhergesehenen Preiserhöhungen zu schützen. Hilfe könnte auch durch eine umfangreiche Aufklärung der Öffentlichkeit über die Vorteile von Glasfaseranschlüssen kommen, da viele Menschen noch unzureichend über die Unterschiede zwischen Glasfaser- und DSL-Anschlüssen informiert sind.

NAG

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