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Glasfaser im Norden: Schleswig-Holstein führt beim ländlichen Netzausbau

In Deutschland sind nur 190 Dörfer mit weniger als 3.000 Einwohnern vollständig mit Glasfaser ausgestattet, wobei Schleswig-Holstein mit 121 glasfaserbasierten Dörfern an der Spitze steht und zeigt, wie entscheidend die Zusammenarbeit regionaler Akteure für den Breitbandausbau ist.

Die Digitalisierung ist ein zentrales Thema unserer Zeit, insbesondere in ländlichen Gebieten, die oft vor Herausforderungen bei der Internetversorgung stehen. Ein aktueller Bericht zeigt, dass in Deutschland erst 190 Dörfer mit einer Einwohnerzahl von weniger als 3.000 vollständig mit Glasfaser ausgestattet sind. Dieser Artikel beleuchtet die Fortschritte und Herausforderungen beim Glasfaserausbau, insbesondere in Schleswig-Holstein und Niedersachsen, wo die Infrastruktur bemerkenswerte Fortschritte gemacht hat.

Führende Bundesländer in der Glasfaservernetzung

Schleswig-Holstein hat sich an die Spitze der Glasfaserabdeckung gearbeitet, mit 121 vollständig versorgten Dörfern, was es zum Vorreiter in Deutschland macht. Niedersachsen folgt mit 28 Dörfern, die ebenfalls vollständig mit dieser schnellen Internetverbindung ausgestattet sind. Dies zeigt, dass eine koordinierte Zusammenarbeit lokaler Akteure einen positiven Einfluss auf den Ausbau der digitalen Infrastruktur hat. Der veränderte Fokus der Investitionen ist ebenfalls äußert wichtig, da immer noch viele Ressourcen in städtische Gebiete fließen. Dies könnte die digitalen Kluften zwischen Stadt und Land weiter vergrößern.

Gründe für den erfolgreichen Ausbau im Norden

Die Erfolge im Norden verkehren sich jedoch nicht überall in Deutschland. Dabei spielen unterschiedliche Faktoren eine entscheidende Rolle. Experten, wie Jörg Schamberg von Verivox, führen die gute Glasfaserversorgung auf die frühe Zielsetzung von Schleswig-Holstein zurück, die eine vollständige Abdeckung anstrebt. Hierzu sind regionale Breitband-Kompetenzzentren entscheidend, die die Kooperation zwischen Anbietern und Kommunen fördern. Die flache Topografie der Region erleichtert zudem den Netzausbau im Vergleich zu gebirgigen Regionen.

Langsame Fortschritte in ländlichen Gebieten

Dennoch bleibt die Verbreitung von Glasfaser im ländlichen Raum hinter den Erwartungen zurück. Trotz der 190 analysierten ‘Glasfaser-Dörfer‘ macht dies nur einen Bruchteil von weniger als drei Prozent der kleinen Gemeinden aus. Schamberg mahnt an, dass diese langsamen Fortschritte im ländlichen Raum für zukünftige Gigabit-Gesellschaften kritisch sind und verstärkt angegangen werden müssen. Der Fokus auf die Metropolregionen dürfte nicht nur anhaltende Diskrepanzen in der Internetverfügbarkeit schaffen, sondern auch die Wettbewerbsbedingungen für Unternehmen in ländlichen Gebieten beeinflussen.

Zukunftsausblick: Glasfaser als Standard

Mit Blick auf die Zukunft ist die Umstellung von DSL auf Glasfaser unaufhaltsam. Ab Februar 2024 werden in Deutschland Pilotprojekte zur Glasfaserumstellung gestartet. Eine Umfrage von Verivox zeigt, dass 46 Prozent der Bevölkerung diese Entwicklung unterstützen. Dennoch rät Schamberg, dass Verbraucher nicht mit höheren Preisen rechnen sollten. Die kontinuierliche Aufklärung über die Vorteile von Glasfaser, darunter höhere Geschwindigkeiten und günstigere Tarife, wird essentiell sein, um eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung zu fördern.

Fazit: Ein Schritt in die digitale Zukunft

Der Glasfaserausbau in Deutschland zeigt gemischte Ergebnisse. Während Schleswig-Holstein und Niedersachsen mit innovativen Ansätzen und einer klaren Strategie voranschreiten, sehen sich viele ländliche Gemeinden weiterhin benachteiligt. Der erfolgreiche Wandel der Internetinfrastruktur wird entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit und die soziale Teilhabe in der digitalen Welt sein. Es wird notwendig sein, dass alle Akteure eng zusammenarbeiten, um eine Gleichheit der Internetverfügbarkeit in Deutschland zu erreichen.

NAG

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