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Gold und Silber für Deutschland: Paralympics-Tag voller Emotionen in Paris

Sandra Mikolaschek sicherte sich am vorletzten Paralympics-Tag in Paris mit einem 3:1-Sieg über die Serbin Borislava Peric-Rankovic die Goldmedaille im Tischtennis für Deutschland, während Prothesen-Star Felix Streng nach einer Disqualifikation über 200 Meter für Aufregung sorgte.

Paris (dpa) – Die letzten Tage der Paralympics in Paris haben sich als voller Erfolg für den deutschen Behindertensportverband herausgestellt. Ein besonders denkwürdiger Höhepunkt war der triumphale Auftritt von Sandra Mikolaschek. Die 27-jährige Athletin holte im Tischtennis die goldene Medaille und bescherte Deutschland damit die zehnte Goldmedaille dieser Spiele. Im Finale stellte sie sich der Serbin Borislava Peric-Rankovic und siegte souverän mit 3:1 Sätzen. Mikolaschek zeigte sich nach ihrem Erfolg zwar überrascht von der Aufmerksamkeit, die ihr Triumph mit sich brachte, war aber offensichtlich erfreut über ihren Erfolg. „Ich bin eigentlich nicht so gerne der Mensch, der im Mittelpunkt steht. Ich habe es aber trotzdem genossen“, so die Medaillengewinnerin.

Ein anderes Bild zeigte sich dagegen im Sprint. Felix Streng, bekannt für seine beeindruckenden Leistungen mit Prothesen, wurde im 200-Meter-Lauf zunächst mit einer Silbermedaille geehrt. Doch die Freude währte nicht lange: Kurz danach wurde er wegen eines Fehlverhaltens, namentlich das Übertreten der Linie in einer Kurve, disqualifiziert. Diese Entscheidung sorgte für Aufregung und Enttäuschung, da Streng auf der Bahn eine starke Leistung zeigte.

Erfolgreiche Dressurreiterinnen

Für die deutschen Dressurreiterinnen lief es deutlich besser. Anna-Lena Niehues und Regine Mispelkamp überzeugten in ihren Disziplinen und sicherten sich jeweils die Silbermedaille. Niehues brachte es in der Kür auf beeindruckende 80,900 Punkte und musste sich nur der Niederländerin Demi Haerkens geschlagen geben. Regine Mispelkamp trat auf Highlander Delight’s an und konnte sich ebenfalls über Silber freuen, nachdem sie Gold an die Belgierin Michele George abgeben musste.

Die 69-jährige Heidemarie Dresing, die älteste deutsche Teilnehmerin der Paralympics, erzielte mit ihrem Pferd Dooloop die Bronzemedaille und ließ sich von ihrem beeindruckenden Erfolg mitreißen: „Das ist natürlich ein Traum“, äußerte sie sich stolz. Es ist bemerkenswert, wie die Reiterinnen in dieser intensiven Wettkampfatmosphäre glänzen konnten und dabei ihren Spaß und die Harmonie mit den Pferden genießen konnten. Mispelkamp, die in der Mannschaft bereits Bronze gewonnen hatte, strahlte: „Ich bin super happy“.

Überraschung im Schwimmen

Eine weitere glänzende Leistung kam aus dem Schwimmbecken. Gina Böttcher, 23 Jahre alt und aus Potsdam, schwamm über 50 Meter Rücken und gewann überraschend Silber. In einer Zeit von 51,40 Sekunden musste sie sich lediglich der Griechin Alexandra Stamatopoulou beugen, die mit 50,12 Sekunden die schnellste Zeit erzielte. „Ich hatte damit nicht gerechnet. Ich hatte auf Bronze gehofft, aber über Silber bin ich natürlich sehr happy“, sagte die junge Athletin nach ihrem Wettkampf.

Der Tag fand außerdem mit dem Erfolg der Rollstuhlbasketballer einen besonders jubilierenden Abschluss. Mit einem klaren 75:62-Sieg gegen Kanada sicherte sich das deutsche Team die Bronzemedaille und feierte damit gleichzeitig den 40. Geburtstag ihres Trainers Michael Engel in der Bercy Arena. Der Moment wurde von den Spielern als Geschenk angesehen und verlieh dem Sieg einen emotionalen Wert.

Die Paralympics in Paris sind ein eindrucksvolles Schaufenster menschlicher Resilienz und sportlicher Exzellenz, in dem die Athleten mit unermüdlichem Einsatz und Leidenschaft für ihr jeweiliges Handwerk glänzen konnten. Trotz der entmutigenden Umstände, wie Strengs Disqualifikation oder die Herausforderungen im Wettkampf, zeigen diese Ereignisse die Vielfalt und den Kampfgeist der Athleten, die in Paris Geschichte schrieben.

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