Blühende Vielfalt als Zeichen für den Artenschutz
In Deutschland schlossen am 31. Juli 2023 über 9.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer den bundesweiten Deutschland summt!-Pflanzwettbewerb ab, der sich über eine beeindruckende Fläche von circa 28 Hektar erstreckte. Diese Initiative der Stiftung für Mensch und Umwelt fördert die biologische Vielfalt und den Schutz gefährdeter Insektenarten in einer Zeit, in der der Rückgang von Wildbienen und anderen Insekten alarmierende Ausmaße annimmt.
Rückgang der Insektenpopulationen
Laut dem Bundesamt für Naturschutz sind mehr als 25 % der Insektenarten in Deutschland gefährdet, wobei 45 % der über 600 heimischen Wildbienenarten als bedroht gelten. Der Rückgang ist hauptsächlich auf die Zerstörung von Nistplätzen und die Verminderung von Nahrungsquellen zurückzuführen. Insekten spielen eine entscheidende Rolle im Ökosystem, indem sie Pflanzen bestäuben und Nahrung für andere Tiere bieten.
Vielfältige Teilnehmergruppen und kreative Ansätze
Die Initiative ermutigte unterschiedlichste Gruppen zur Teilnahme: Familien, Schulklassen, Kita-Gruppen, Unternehmen und Vereine engagierten sich. Besonders kamen die Schul- und Jugendclubgärten hervor, die mit 94 Beiträgen den höchsten Anteil stellten. Es folgten Kitas mit 72 und private Gärten mit 45 Beiträgen. Diese Vielfalt zeigt, dass der Wunsch nach einer blühenden Umgebung und einem gesunden Ökosystem generationsübergreifend ist.
Prämierung der engagierten Teilnehmer
In den kommenden Wochen wird eine Fachjury die eingereichten Beiträge sichten und die Sieger bestimmen. Bewertet werden Aspekte wie die Verwendung heimischer Pflanzen und die Schaffung von Strukturen, die Wildbienen und anderen Insekten Lebensräume bieten. Die Prämierungsfeier findet am 21. September 2024 in den Gärten der Welt in Berlin statt, wo die kreativsten und effektivsten Gartenprojekte ausgezeichnet werden.
Die Rolle der Unternehmen
Ein erfreulicher Trend war die prozentuale Steigerung der Beteiligung von Firmengärten, die um etwa 41 % zugenommen hat. Julia Sander, Leiterin des Wettbewerbs, kommentierte diese Entwicklung als einen positiven Schritt in Richtung nachhaltiger Unternehmensführung. Die Einbindung von Unternehmen in den Wettbewerb könnte für viele eine Inspirationsquelle sein, aktiv zum Artenschutz beizutragen und ein attraktives Arbeitsumfeld zu schaffen.
Aufklärung und Engagement für die Natur
Die Aktionen der Teilnehmer beschränkten sich nicht nur auf das Pflanzen, sondern umfassten auch Bildungsarbeit und Öffentlichkeitsarbeit, um das Wissen über naturnahes Gärtnern zu verbreiten. Social-Media-Posts, Gartenführungen und Pressemitteilungen waren einige der kreativen Wege, um das Bewusstsein für die Bedeutung von Insekten und den Erhalt ihrer Lebensräume zu schärfen.
Warum ist der Wettbewerb so bedeutend?
Der Deutschland summt!-Pflanzwettbewerb steht nicht nur für die Vielfalt der Pflanzen, sondern auch für das Engagement der Gemeinschaft, aktiv etwas gegen das Insektensterben zu unternehmen. Es ist entscheidend, das Bewusstsein für die Herausforderungen, mit denen unsere Umwelt konfrontiert ist, zu erhöhen und gleichzeitig Lösungen zu fördern. Dieser Wettbewerb zeigt, dass jeder Einzelne durch praktische Maßnahmen zur Erhaltung der Natur beitragen kann.
Über die Stiftung für Mensch und Umwelt
Die Stiftung für Mensch und Umwelt, die den Wettbewerb ins Leben gerufen hat, engagiert sich seit 2010 für den Artenschutz. Sie unterstützt lokale Initiativen und leistet einen wichtigen Beitrag zur naturnahen Planung und Gestaltung von Gärten in Deutschland. Mehr Informationen zur Stiftung und dem Wettbewerb finden Sie unter www.stiftung-mensch-umwelt.de.
– NAG