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Hilfe für Geflüchtete: Neues Netzwerk unterstützt psychische Gesundheit in Bayern

Die Diakonie Bayern erhält fast 16 Millionen Euro Fördergelder von der EU, um im Rahmen des "Refugee Mental Care" Networks traumatisierten Flüchtlingen in Bayern umfassende psychologische Unterstützung und Integration zu bieten, wodurch nicht nur ihre Gesundheit verbessert, sondern auch das deutsche Gesundheitssystem entlastet werden soll.

Durch Krieg, Verfolgung und Unterdrückung sind viele Menschen gezwungen, ihre Heimat zu verlassen, doch der Weg in ein sicheres Land ist oft von weiteren Schrecken geprägt. In Deutschland leiden zahlreiche Geflüchtete unter den traumatischen Erlebnissen ihrer Flucht und müssen sich zudem in einer neuen, oft herausfordernden Umgebung zurechtfinden. In diesem Kontext kommt der Initiative des „Refugee Mental Care“ Network (RMC) eine bedeutende Rolle zu.

Ein innovatives Netzwerk zur Unterstützung von Geflüchteten

Das RMC, unter der Leitung der Diakonie Bayern, hat das Ziel, Geflüchteten umfassende Unterstützung anzubieten. Mit Fördergeldern von beinahe 16 Millionen Euro seitens der EU, die aus dem Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds stammen, sowie zusätzlicher finanzieller Unterstützung vom Bayerischen Innenministerium in Höhe von 750.000 Euro, wird das Projekt finanziell getragen.

Die Präsidentin der Diakonie Bayern, Sabine Weingärtner, bezeichnete die Förderung als eine der höchsten in diesem Jahr.

Das Netzwerk setzt sich aus verschiedenen Projekten zusammen: Die bestehenden TAFF-Standorte (Therapeutische Angebote für Flüchtlinge) bilden die Basis und fungieren als erste Anlaufstellen in ganz Bayern. Unterstützt wird dies durch die Stiftung „Wings of Hope“, die Fachkräfte in der Traumaberatung qualifiziert und Programme wie die Stabilisierungswochen für geflüchtete Frauen mit Kindern anbietet.

Entlastung des Gesundheitssystems durch präventive Maßnahmen

Ein weiterer zentraler Aspekt des RMC ist die Entlastung des deutschen Gesundheitssystems. Durch ein strukturiertes Angebot – von Gesprächen über Gruppenstunden bis hin zu individuellen Therapiesitzungen in spezialisierten Zentren – sollen nicht nur psychische Probleme adressiert, sondern auch präventive Maßnahmen gefördert werden. Stefan Schmid, ein fachlicher Leiter des RMC, hebt hervor, dass auch bei schwerwiegenden Erkrankungen Übergänge in die Regelversorgung vorgesehen sind, wenn dies notwendig ist.

Integration als Schlüssel zum Erfolg

Die Initiative fördert nicht nur die psychische Gesundheit, sondern konzentriert sich auch stark auf die Integration der Geflüchteten. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) betont, dass diejenigen, die dringend Schutz benötigen, durch das RMC die nötige Unterstützung erhalten, um in Bayern erfolgreich zu starten. Die Basis dieser Hilfe ist essentiell, um eine gelingende Integration zu ermöglichen.

Diese Unterstützung ist jedoch auf Geflüchtete mit Aufenthaltsstatus beschränkt. Menschen, die in Deutschland nur geduldet werden, erhalten zwar auch Hilfe, diese wird jedoch aus Bundesmitteln finanziert.

Ein entscheidender Schritt für die Gesellschaft

Die Schaffung eines solchen Netzwerks stellt einen wichtigen Fortschritt dar, nicht nur für die betroffenen Geflüchteten, sondern auch für die Gesellschaft insgesamt. Die Bereitstellung von Ressourcen zur Unterstützung von Menschen mit psychischen Erkrankungen ist nicht nur ein Akt der Menschlichkeit, sondern auch eine Investition in eine stabilere und gesündere Gemeinschaft. Das RMC bietet nicht nur praktische Hilfe an, sondern stellt auch sicher, dass Ehrenamtliche und Fachkräfte vor Ort über die notwendige Unterstützung verfügen, um effektiv helfen zu können.

Insgesamt zeigt die Initiative, wie wichtig es ist, auf die Bedürfnisse von Geflüchteten zu reagieren und die darunter leidenden Menschen in den Integrationsprozess einzubeziehen – ein Schritt, der sowohl den Einzelnen als auch die Gesellschaft als Ganzes stärkt.

NAG

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