Hans Isenberg, ein engagierter Heimatforscher aus Langenhain, hat seit 2010 unermüdlich zur Geschichte der jüdischen Gemeinden im Werra-Meißner-Kreis geforscht. In einem Interview schildert der 80-Jährige, wie er unzähligen Nachfahren jüdischer Familien dabei half, ihre Wurzeln zu entdecken und die Schicksale ihrer Vorfahren zu verstehen. Seine Herzensangelegenheit führte ihn bereits zu den persönlichen Geschichten von Familien wie der von Samuel Blach, dessen Nachfahren er über Zufälle ausfindig machen konnte, darunter auch solche in den USA, die bislang dachten, ihre Vorfahren seien im Holocaust umgekommen.
Isenberg beschreibt bewegende Momente, etwa ein Treffen in Stralsund, bei dem er wie ein Familienmitglied empfangen wurde. Besonders prägend war die Verlegung von Stolpersteinen in Reichensachsen, wo er einem verbliebenen Nachfahren den Zugang zu seiner Vergangenheit eröffnete: „Endlich habe ich Vorfahren!“ Diese Arbeit gibt dem Historiker eine tiefe Befriedigung, während sie gleichzeitig die Auseinandersetzung mit der dunklen Geschichte seiner eigenen Familie in den Vordergrund bringt, die während des Nationalsozialismus geprägt war. Isenberg betont die Notwendigkeit, sich mit dieser Geschichte auseinanderzusetzen und Chancen zur Aufarbeitung zu nutzen, um eine Vorreiterrolle in diesem Prozess zu übernehmen wie auf www.hna.de berichtet.