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Hitze-Check 2023: Deutschlands Städte im Klimatest – Welche sind grün genug?

Die Deutsche Umwelthilfe hat im ersten Hitze-Check 190 deutscher Städte festgestellt, dass viele, darunter Halle (Saale) mit einer Gelben Karte, unzureichenden Schutz vor extremen Temperaturen aufgrund hoher Flächenversiegelung und geringem Grünvolumen bieten, was in Zeiten der Klimakrise alarmierend ist und dringende Maßnahmen von der Bundesregierung erfordert.

Städte im Hitzetest: Alarmierende Ergebnisse für die ökologische Gesundheit

Die zunehmende Versiegelung urbaner Flächen in Deutschland stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit der Bevölkerung und die Lebensqualität in den Städten dar. Der jüngste Hitze-Test der Deutschen Umwelthilfe (DUH) hat ergeben, dass viele deutsche Städte, darunter Halle (Saale), nicht ausreichend vor den extremen Temperaturen schützen. Die Analyse stützt sich auf umfassende Daten zur Flächenversiegelung und dem vorhandenen Grünvolumen in 190 Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern.

Die Datenlage und die Konsequenzen

Insgesamt erhielten 24 Städte eine Rote Karte, 82 eine Gelbe und 84 eine Grüne Karte in Bezug auf ihre Fähigkeit, die Hitze zu regulieren. Halle (Saale) erhielt eine Gelbe Karte mit 48,54% versiegelter Fläche und einem niedrigen Grünvolumen von 2,5 m³ Grün pro m². Die Stadt ist damit Teil eines alarmierenden Trends, der zeigt, dass die Versiegelung in Verbindung mit einem Mangel an hochwertigen Grünflächen die städtische Hitzeinsel-Effekte verstärkt.

Drohender Verlust der Grünflächen

Die Versiegelung, die durch Siedlungen und Verkehr verursacht wird, umfasst täglich über 50 Hektar landwirtschaftlicher Flächen, was pro Jahr der Fläche einer ganzen Stadt wie Hannover entspricht. Besonders groß ist die Gefahr durch den Verlust alter Bäume, die entscheidend für den Kühleffekt in städtischen Gebieten sind. Flächen ohne Baumbestand haben nur einen Bruchteil des Kühleffekts von baumbestandenen Flächen.

Die Stimme der Experten: Maßnahmen sind notwendig

Barbara Metz, die Bundesgeschäftsführerin der DUH, fordert von der Bundesregierung verbindliche Ziele zur Reduzierung der Flächenversiegelung bis 2035. Ihre Forderung zielt nicht nur darauf ab, Betonbauten zu reduzieren, sondern auch darauf, das Angebot an Spielräumen in den Städten zu verbessern. „Grün ist nicht gleich Grün“, betont Metz, die Aufwertung von städtischen Grünflächen sei unerlässlich. Hierbei bedarf es klarer Standards für die Begrünung, insbesondere an Schulen.

Integrative Ansätze zur Gesundheitsförderung

Das GKV-Bündnis für Gesundheit in Baden-Württemberg, unter der Leitung von Frank Winkler, nimmt diese Probleme ebenfalls ernst. Im Rahmen des Projekts „Gesund unterwegs im Stadtquartier“ werden gemeinsam mit der DUH Schulhöfe in Modellstädten wie Mannheim und Singen gesundheitsfördernd gestaltet. Der Fokus liegt auf der Mitgestaltung durch die jungen Bevölkerungsschichten, was unter dem Ansatz der WHO für eine gesunde und integrative Stadtplanung steht.

Herausforderungen bei der Datensammlung

Ein zentrales Problem in der Umsetzung adäquater Maßnahmen zur Verbesserung des Stadtklimas ist die uneinheitliche Datenerhebung zwischen den Bundesländern. Sascha Gey, Data Analyst bei der Luftbild Umwelt Planung, hebt hervor, dass Satellitendaten effektive Möglichkeiten bieten, um umfassende Analysen durchzuführen und notwendige Veränderungen im Stadtbild zu planen.

Fazit: Aufruf zum Handeln

Die Daten aus dem Hitze-Test der Deutschen Umwelthilfe legen offen, dass vielen deutschen Städten die notwendigen Voraussetzungen für ein gesundes Stadtklima fehlen. Die Erkenntnisse müssen als Alarmzeichen verstanden werden, um gezielte Maßnahmen zur Schaffung von mehr Grünflächen und zur Verringerung der Flächenversiegelung einzuleiten. Es ist an der Zeit für eine verstärkte Kooperation zwischen Bund, Ländern und Gemeinden, um die Lebensqualität in den Städten nachhaltig zu verbessern und den Herausforderungen der Klimakrise zu begegnen.

NAG

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