Am 24. Oktober 1924 erlebte Deutschland das erste Hörspiel mit „Zauberei auf dem Sender“, das live aus Frankfurt am Main ausgestrahlt wurde. In einem chaotischen Sendungsablauf übernahmen unerwartet eine Märchentante und ein ungebetener Zauberer das Mikrofon, während Orchesterinstrumente ohne Musiker selbstständig zu spielen begannen. Der frühere Hörspielpionier Hans Flesch, der die kreative Vision hinter diesem neuen Medium war, setzte grundlegende Elemente wie Stimme, Geräusch und Musik ein, die bis heute in der Hörspielkunst unverändert bleiben.
Obwohl technische Aufzeichnungen damals rudimentär waren, etablierte sich das Hörspiel in Deutschland als eine geliebte Kunstform, die sich in den folgenden Jahrzehnten weiterentwickelte. Besonders in der Nachkriegszeit entstand eine Vielzahl eindrucksvoller Produktionen, die bis heute Kultstatus genießen. Die Generation der „Kassettenkinder“ der 70er Jahre führte das Format in die Freizeitgestaltung junger Hörer ein. In der heutigen Zeit verlagert sich die Hörspielkultur vor allem zu Streamingdiensten wie Spotify, während die öffentlich-rechtlichen Sender versuchen, in diesem neuen Kontext relevant zu bleiben. Die Zukunft des Hörspiels bleibt somit spannend, besonders angesichts der Herausforderungen im digitalen Zeitalter, berichtet www.onetz.de.