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Hohe Mieten und Wohnungsnot: Umzüge für viele nicht mehr möglich

Hohe Mieten und Grundstückspreise in Deutschland hindern viele Menschen daran, umzuziehen, was laut einer aktuellen Umfrage von YouGov zeigt, dass fast ein Drittel der Befragten mit ihrer Wohnsituation unzufrieden ist und die Mehrheit die Bundesregierung für unzureichende Maßnahmen im Bereich bezahlbaren Wohnraums verantwortlich macht.

Wohnen und der Einfluss auf die Gesellschaft

Von dpa

23. Juli 2024, 05:34 Uhr

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ILLUSTRATION – Eine Suchanzeige für eine «bezahlbare Wohnung» hängt an einem schwarzen Brett (Foto mit Zoomeffekt). Foto: Frank Rumpenhorst/DPA

Die anhaltend hohen Mietpreise beeinflussen die Mobilität der Bevölkerung und beleuchten die Mängel der Wohnpolitik in Deutschland.

Lesezeit: 1 Minute

Berlin (dpa). Der Wunsch nach einem Umzug ist in Deutschland weit verbreitet, doch die anhaltend hohen Mieten sowie Grundstückspreise stehen vielen Menschen im Weg. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov, bei der 2.064 Erwachsene befragt wurden, gaben fast ein Drittel der Befragten an, sie würden gerne umziehen.

Finanzielle Hürden als Hauptgrund

Die Befragung zeigt, dass über die Hälfte der Teilnehmer (52 Prozent) angeben, hohe Kosten seien der entscheidende Faktor, der sie von einem Umzug abhält. Dies betrifft insbesondere städtische Gebiete, wo die Mieten als drängendes Problem wahrgenommen werden, im Gegensatz zum ländlichen Raum, wo die Wahrnehmung weniger ausgeprägt ist.

Wachsendes Unbehagen über Wohnsituation

Zusätzlich clocked jeder Dritte an, dass in der gewünschten Umgebung zu wenig Wohnraum verfügbar sei. Die Studienergebnisse zeigen, dass dies insbesondere in den westlichen Bundesländern stärker ausgeprägt ist. Es wird deutlich, dass auch andere Faktoren, wie berufliche und familiäre Verpflichtungen, Umzüge erschweren, während 16 Prozent der Teilnehmer angaben, aufgrund von Sozialhilfebedingungen an bestimmten Wohnort gebunden zu sein.

Politische Prioritäten und die Stimme des Volkes

Eine überwältigende Mehrheit von 80 Prozent der Befragten sieht die Bundesregierung als unzureichend aktiv im Bereich des erschwinglichen Wohnraums. Obwohl der Wunsch nach besserem Wohnraum stark ausgeprägt ist, sehen die Menschen in Deutschland andere politische Themen als bedeutsamer an. Der größte Handlungsbedarf wird in der Einwanderungspolitik, gefolgt von Umwelt- und Klimaschutz, der sozialen Sicherung sowie Verteidigung und Sicherheit gesehen.

Ein Blick auf die gesellschaftlichen Auswirkungen

Die eingeschränkte Mobilität infolge hoher Mieten und schlechter Verfügbarkeit von Wohnungen hat weitreichende gesellschaftliche Folgen. Sie beeinflusst nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen, sondern auch die demografische Entwicklung in bestimmten Regionen. Wohnunsicherheit kann langfristig zu einer verstärkten sozialen Ungleichheit führen, die in einer zunehmend polarisierten Gesellschaft ihren Ausdruck findet.

Die Forschungsergebnisse von YouGov wurden Ende Juli 2024 veröffentlicht und spiegeln die Herausforderungen wider, mit denen viele Deutsche konfrontiert sind, wenn es um das Thema Wohnen geht. Die steigenden Preise und die politische Untätigkeit in diesem Bereich müssen dringend thematisiert werden, um Lösungen zu finden, die die Lebensqualität in Deutschland nachhaltig verbessern können.

© dpa-infocom, dpa:240723-930-181497/1

NAG

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