Deutschland

Insolvenz von Scotch & Soda: Letzte Verkäufe und Jobs in Gefahr

Die niederländische Modemarke Scotch & Soda hat am 29. August 2024 Insolvenz angemeldet und schließt alle ihre fast 40 Geschäfte in Deutschland, was rund 290 Mitarbeitern den Job kostet, da sich das Unternehmen mit dem Rechteinhaber in den USA nicht auf einen neuen Investor einigen konnte.

Stand: 29.08.2024 12:18 Uhr

In einer überraschenden Wende hat die niederländische Modemarke Scotch & Soda beschlossen, ihre Geschäfte in Deutschland zu schließen. Die Marke, die für ihren einzigartigen Stil bekannt ist, wird Ende August ihre rund 40 Filialen in Deutschland schließen und dabei etwa 290 Mitarbeiter entlassen. Diese Mitteilung kam heute vom vorläufigen Insolvenzverwalter Holger Rhode, der den betroffenen Angestellten bereits am Dienstag die Neuigkeiten überbracht hatte.

Der endgültige Schließungstermin ist nahtend – in den meisten Geschäften wird der letzte Verkaufstag am kommenden Samstag sein. Einige wenige Filialen könnten möglicherweise noch dazu verwendet werden, um den Restbestand zu verkaufen, wobei die Szenarien für deren Schließung von den Verkäufen abhängt. Diese Entwicklung stellt für viele eine einschneidende Veränderung dar, da viele Mitarbeiter nicht nur um ihre Jobs, sondern auch um ihre berufliche Zukunft fürchten.

Kein neuer Investor gewollt

Die Situation wird noch komplizierter durch den Umstand, dass der Rechteinhaber der Marke Scotch & Soda, ein Private-Equity-Fonds aus den USA, kein Interesse zeigt, die Marke oder die Waren an einen neuen Investor zu übertragen. Laut Rhode bedeutet das, dass der Geschäftsbetrieb in Deutschland endgültig eingestellt wird, und die Perspektiven der Mitarbeiter sind stark eingeschränkt.

Um den Betroffenen mehr Hoffnung zu geben, laufen derzeit Gespräche mit einem anderen Mode-Filialisten, der möglicherweise einige der Filialen als eigene Geschäfte übernehmen könnte. Dieser mögliche Investor würde jedoch nicht unter dem Namen Scotch & Soda arbeiten, was für die bestehenden Mitarbeiter eine neue Herausforderung darstellen könnte. Ob diese Verhandlungen zu einer positiven Lösung führen, bleibt abzuwarten.

Die Wurzeln des Problems reichen tief in die Unternehmenspolitik der Marke. Der deutsche Ableger von Scotch & Soda hatte, bereits im Juni, beim Amtsgericht in Düsseldorf einen Insolvenzantrag eingereicht. Diese Situation spiegelte sich auch in den Niederlanden wider, wo das Mutterunternehmen Insolvenz anmeldete und seine Geschäftsaktivitäten einstellen musste, nachdem man sich nicht auf eine Einigung mit dem Rechteinhaber in den USA einigen konnte.

Insgesamt steht Scotch & Soda vor einem traurigen Ende in Deutschland, und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Mitarbeiter und die Markenidentität sind nicht zu unterschätzen. Die Geschichte der Marke zeigt, wie schnell sich die Dynamik im Einzelhandel ändern kann, und unterstreicht die Herausforderungen, denen sogar etablierte Marken gegenüberstehen.

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