Vom 3. bis zum 18. August 2024 wird der Speyerer Dom nicht nur von Touristen, sondern auch von jungen Europäerinnen besucht, die mit ihren Führungen eine besondere Brücke zwischen verschiedenen Kulturen schlagen. Die ARC-Domführerinnen – Anke Neys aus Belgien, Annabel Hiller aus England, María López Corpas aus Spanien und Johanna Kehne aus Deutschland – begrüßen die Besucher in ihren jeweiligen Landessprachen und nutzen dies als Gelegenheit, um die historische und spirituelle Bedeutung des fast 1000 Jahre alten Bauwerks zu vermitteln.
Internationale Gemeinschaft und interkultureller Austausch
Ein zentrales Element des Programms der ökumenischen Organisation ARC, dessen Namen für „Empfang“, „Begegnung“ und „Gemeinschaft“ steht, ist das Miteinanderleben dieser jungen Frauen während ihres Aufenthaltes in Speyer. Sie leben zusammen in einer Unterkunft und haben die Möglichkeit, Freizeit miteinander zu verbringen. Diese Gemeinschaft fördert nicht nur den interkulturellen Austausch, sondern bietet auch den Teilnehmerinnen die Möglichkeit, ihre eigenen Glaubensüberzeugungen und kulturellen Hintergründe näher zu erkunden. Dies ist für Anke Neys von besonderer Bedeutung, da sie ihren katholischen Glauben neu entdecken möchte.
Eine Gelegenheit zur Begegnung durch die rationalen und spirituellen Dimensionen des Doms
Bastian Hoffmann, der Leiter des Dom-Besuchermanagements, betont die Wichtigkeit dieses Programms: „Der Speyerer Dom besitzt eine europäische Dimension, und daher ist es besonders schön und passend, dass Studentinnen aus verschiedenen europäischen Ländern die Menschen beim Eintritt in die Kathedrale begrüßen.“ Die ARC-Domführerinnen erzielen hierbei auch das Ziel, die Besucher dazu zu animieren, über die geschichtlichen und spirituellen Dimensionen des Doms nachzudenken. Sie laden dazu ein, „Steine zum Sprechen zu bringen“ – eine Einladung, die über die bloße Besichtigung hinausgeht.
Ein Symbol für die europäische Zusammenarbeit
Das ARC-Programm, das seit über 30 Jahren in Speyer aktiv ist, ist nicht nur für die Teilnehmerinnen selbst bereichernd. Es dient auch als ein starkes Symbol für europäische Zusammenarbeit und ein überkonfessionelles Miteinander. So kommen junge Menschen aus verschiedenen Ländern und religiösen Gemeinschaften zusammen, um ihren Beitrag zur Förderung des Verständnisses und der Toleranz zwischen den Kulturen zu leisten. In einer Zeit, in der die Gesellschaft zunehmend polarisiert wird, sind solch gemeinschaftlichen Initiativen von großer Bedeutung.
Die Bedeutung der Offenheit und Begegnung
Die Teilnahme am ARC-Projekt erfordert von den jungen Frauen ein gewisses Maß an Engagement und Bereitschaft, sich auf neue Begegnungen und Erfahrungen einzulassen. Neben den Führungen stehen auch Besuche des Dom- und Diözesanmuseums sowie Stadtführungen auf dem Programm. Diese Aktivitäten sind darauf ausgelegt, ein umfassendes Verständnis für die lokale Geschichte und Kultur zu vermitteln und gleichzeitig die Vernetzung unter den Teilnehmerinnen zu fördern.
Fazit: Ein Beitrag zur kulturellen Vielfalt in Speyer
Das Engagement der ARC-Domführerinnen in Speyer ist mehr als nur eine Tätigkeit während des Sommerprogramms. Es ist ein wichtiger Beitrag zur kulturellen Vielfalt und zur Förderung des Dialogs zwischen den verschiedenen Glaubensrichtungen. Ihnen allen gemeinsam ist die Leidenschaft für ihren jeweiligen kulturellen Hintergrund und das Bestreben, diese kulturellen Werte an die Besucher weiterzugeben. Durch ihre Führungen ermöglichen sie nicht nur einen Blick in die Geschichte des Speyerer Doms, sondern tragen auch zur Stärkung des europäischen Gedankens bei.
– NAG