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Kelkheim im Zentrum der Energiewende: Konverter für Ökostrom geplant

Der Rhein-Main-Link, ein zentrales Projekt der Energiewende für die Umstellung der Energieversorgung in Deutschland, wird von Amprion realisiert und soll bis 2033 in Kelkheim Konverter errichten, um bis zu acht Gigawatt Windstrom aus der Nordsee in die Wirtschaftsregion Rhein-Main zu transportieren und so die Unabhängigkeit von fossilen Energien zu fördern.

Kelkheim(ju)– Die Umstellung der Energieversorgung in Deutschland gestaltet sich als eines der wichtigsten Projekte für die Zukunft des Landes. Mit dem Ziel, den Strombedarf bis 2030 zu mindestens 80 Prozent aus erneuerbaren Energien zu decken, nimmt die Bundesregierung auch für die Region Rhein-Main eine bedeutende Rolle in der Energiewende ein. Das hat weitreichende Auswirkungen auf Gemeinden wie Kelkheim und deren Bürger.

Die Bedeutung des Rhein-Main-Links

Der Rhein-Main-Link stellt einen zentralen Energiekorridor dar, der nicht nur die Aufwertung der regionalen Wirtschaft verspricht, sondern auch den dringend benötigten Ökostrom aus den Windparks in der Nordsee in den Süden Deutschlands leitet. Ab 2033 soll der Korridor bis zu acht Gigawatt Windstrom nach Hessen bringen. Bei einem Anstieg des Anteils erneuerbarer Energien von 46,2 Prozent im Jahr 2022 auf 51,8 Prozent im Jahr 2023 wird deutlich, wie rasch die Energiewende voranschreitet.

Herausforderungen für Kelkheim

Doch während die positiven Effekte der Energiewende zu spüren sein werden, stehen die Bürger von Kelkheim vor einigen Herausforderungen. Um die Umspannwerke in der Stadt mit dem erwarteten grünen Strom zu versorgen, sollen spezielle Konverter errichtet werden. Diese Einrichtungen, die jeweils etwa 25 Meter hoch sein können, sind notwendig, um den unterirdisch ankommenden Gleichstrom in Wechselstrom zu verwandeln und werden eine Fläche von rund zehn Hektar beanspruchen.

Bürgerinformation und Mitbestimmung

Die Stadtverwaltung, vertreten durch Bürgermeister Albrecht Kündiger, hat die Bürger über die bevorstehenden Veränderungen informiert. Kündiger brachte klar zum Ausdruck, dass der Bau der Konverter, die auch als kritische Infrastruktur gelten, eine unaufhaltsame Maßnahme sei. Dennoch können Anwohner ihre Bedenken und Vorschläge bezüglich der Standorte einbringen. Kelkheim steht im Zentrum der Diskussion, da hier mehrere potenzielle Standorte untersucht werden, darunter Flächen nahe einem Golfplatz und einer Schweinemastanlage.

Ängste der Anwohner

Bürger und Landwirte äußern ihren Unmut über die potenzielle Ansiedlung von Konvertern auf landwirtschaftlichen Flächen. Fragen zu Standortwahl und Umweltverträglichkeit treiben viele um. Dominique Reinhardt, CDU-Vorstandsmitglied, hebt hervor, dass spezielle Sicherheitsabstände zwischen den Umspannwerken und den Konvertern erforderlich sind. Diese Regelungen sollen sicherstellen, dass die Energieversorgung auch im Fall von größeren Vorfällen gesichert bleibt.

Zukunftsperspektiven

In der aktuellen Situation bleiben die Bürger von Kelkheim auf weitere Informationen von Amprion angewiesen, während die Stadtverwaltung die Möglichkeit hat, Vorschläge zur Standortwahl zu unterbreiten. Die Herausforderung besteht darin, eine Balance zwischen energiewirtschaftlicher Notwendigkeit und den Interessen der Anwohner und der Natur zu finden. Die fortschreitende Entwicklung der Energiewende und der damit einhergehende Infrastrukturumbau stellen nicht nur in Kelkheim, sondern im ganzen Land einen bedeutenden Wandel dar, der zeigt, wie wichtig eine nachhaltige Energieversorgung für die Zukunft ist.

Für weitere Informationen über den Rhein-Main-Link und die Entwicklungen in der Region können interessierte Bürger die offiziellen Informationsplattformen von Amprion besuchen.

NAG

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