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Kinderärzte in Ludwigslust-Parchim: Dringende Unterversorgung alarmiert Eltern

Im Landkreis Ludwigslust-Parchim werden Kinderärzte von einer überwältigenden Zahl an Patienten überrannt, da es trotz eines Rückgangs der Kinderzahlen zu einem akuten Mangel an Pädiatern kommt, was zu katastrophalen Versorgungsbedingungen führt und Eltern zwingt, bis zu 60 Kilometer zu reisen, um medizinische Hilfe für ihre Kinder zu erhalten.

Die medizinische Versorgung von Kindern in Deutschland, insbesondere im Landkreis Ludwigslust-Parchim, steht vor enormen Herausforderungen. Tatsächlich ist die Anzahl der Kinder in den Regionen rückläufig, dennoch leiden die noch vorhandenen Kinderarztpraxen unter einem massiven Patientenansturm. Diese gegenläufige Entwicklung hat dazu geführt, dass die verbliebenen Pädiater an ihre Grenzen stoßen und die Situation für Eltern und Nachwuchs zunehmend kritisch wird.

Die Schließung von Kinderarztpraxen verschärft die Lage

Innerhalb eines Jahres mussten im Altkreis Parchim gleich drei Kinderarztpraxen schließen. Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass Dr. Kerstin Feldt Ende 2023 in Crivitz ihre Praxis aufgegeben hat, und auch die Kinderärztin Susanne Kraschewski in Goldberg nicht mehr praktiziert. Dies hat die bereits angespannte Lage erheblich verschärft. Die verbleibenden Ärzte, darunter Dr. Andreas Linke in der Asklepios-Klinik Parchim, nehmen laut Berichten keine neuen Patienten mehr auf.

Ein besorgniserregender Trend

Laut Steffen Büchner, einem Pädiater aus Güstrow, zeigt sich diese Entwicklung nicht nur durch die Schließungen, sondern auch durch die zunehmende Unterversorgung in der Region. „Die verbleibenden Kinderärzte behandeln mittlerweile bis zu 40 Prozent der Patienten aus dem Altkreis Parchim in meiner Praxis“, berichtet Büchner. Die Schließung der Kinderstation in der Asklepios-Klinik im September 2023 hat zudem die Situation weiter verschärft. Diese unzureichende medizinische Grundversorgung für Kinder ist alarmierend und erfordert dringend Aufmerksamkeit.

Dauerhafte Lösung benötigt

Die Ursachen für die Misere sind komplex. Experten wie Steffen Büchner verweisen auf die unzureichende Ausbildung von Kinderärzten in den letzten 15 Jahren. Obwohl mittlerweile Anstrengungen unternommen werden, um mehr Pädiater auszubilden, könnten die Auswirkungen dieser Maßnahmen erst in fünf bis zehn Jahren spürbar werden.

Längere Anfahrtswege für Eltern

Für viele Eltern wird es zunehmend zur Herausforderung, ihre kranken Kinder in ausreichender Zeit ärztlich versorgen zu lassen. Mit Fahrstrecken von bis zu 60 Kilometern, die sie in Kauf nehmen müssen, um einen Kinderarzt zu erreichen, wird die Situation für Familien immer stressiger. Zudem sind immer häufiger Grenzübertritte nach Brandenburg notwendig, um Zugang zu Fachärzten zu erhalten. Die Probleme sind nicht nur lokal, sondern betreffen zunehmend auch angrenzende Regionen.

Fazit

Die Kluft zwischen der Verfügbarkeit von Kinderärzten und der tatsächlichen Nachfrage in Ludwigslust-Parchim ist alarmierend. Es bedarf eines dringenden Umdenkens in der Gesundheitsversorgung für Kinder, um die notwendigen Ressourcen bereitzustellen und den Eltern und ihren Kindern die medizinische Betreuung zu gewährleisten, die sie dringend brauchen.

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