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Kommunen bitten um Bundeshilfe: Hitzeschutz für soziale Einrichtungen jetzt!

Kommunen und Sozialverbände fordern dringend finanzielle Unterstützung des Bundes für Hitzeschutzmaßnahmen, da viele soziale Einrichtungen wie Altersheime und Schulen ohne entsprechende Klimaanlagen nicht ausreichend geschützt sind und die Umsetzung bestehender Hitzeaktionspläne aufgrund fehlender Mittel gefährdet ist.

In einem dringlichen Appell fordern sowohl Kommunen als auch Sozialverbände eine verstärkte finanzielle Unterstützung des Bundes zur Verbesserung des Hitzeschutzes in Deutschland. Diese Forderung ist umso bedeutender, da die globalen Temperaturen in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen sind und extreme Hitzewellen immer häufiger auftreten.

Hitzeschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe

Die Vizepräsidentin des Deutschen Städtetages, Katja Dörner, betont, dass viele Städte bereits über Hitzeaktionspläne verfügen. Diese Maßnahmen könnten jedoch nur dann erfolgreich umgesetzt werden, wenn ausreichend Mittel zur Verfügung stehen. “Ein Hitzeaktionsplan bleibt ein Papiertiger,” warnte Dörner in einem Interview mit der „Rheinischen Post“, “wenn wir die erforderlichen Schritte nicht finanzieren können.” Sie hebt hervor, dass die Städte alleine nicht in der Lage sind, die dauerhafte Herausforderung des Hitzeschutzes zu bewältigen.

Dringender Bedarf an Klimaanlagen und Hitzeschutzfonds

Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverbands VDK, weist darauf hin, dass viele soziale Einrichtungen wie Altenheime, Schulen und Kindergärten mit Klimaanlagen ausgestattet werden müssen, um die Gesundheit der Menschen zu gewährleisten. Oft sind die nötigen finanziellen Ressourcen nicht vorhanden, wodurch bestehende Maßnahmen ineffektiv bleiben.

Darüber hinaus fordert Sabine Bösing, die Geschäftsführerin der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe, die Einrichtung eines speziellen Hitzeschutzfonds. Dieser Fonds könnte es Sozialdiensten ermöglichen, wichtige Materialien wie Sonnencreme, Trinkwasser und Sonnensegel bereitzustellen, die in der Wohnungsnotfallhilfe dringend benötigt werden.

Klimaanpassungsgesetz als Chance

Das kürzlich in Kraft tratende Klimaanpassungsgesetz des Bundes bietet jedoch eine Gelegenheit zur Verbesserung der Situation. Dörner sieht hierin Potenzial, da das Gesetz sowohl die Länder als auch die Bundesregierung verpflichtet, Strategien zur Klimaanpassung zu entwickeln und umzusetzen. “Die Länder müssen nun das Gesetz schnell in Landesrecht umsetzen,” erklärte Dörner, um sicherzustellen, dass Hitzeschutzmaßnahmen tatsächlich realisiert werden können.

Strategie für urbane Planung und Hitzeprävention

Zusätzlich hat Bundesbauministerin Klara Geywitz eine Hilfestellung für Stadtplaner und Bauingenieure vorgestellt. Die Vorschläge beinhalten die Schaffung von mehr Parks, die Pflanzung von Straßenbäumen und die Förderung grüner Dächer, um natürliche Kühlung zu unterstützen. Um den Pflanzen in trockenen Sommermonaten ein Überleben zu ermöglichen, sollen Maßnahmen zur Versickerung von Regenwasser ergriffen werden. Diese Ansätze sind entscheidend, um den urbanen Raum hitzebeständiger zu gestalten.

Die Forderungen der Kommunen und Sozialverbände zeigen, dass der Schutz vor extremen Temperaturen eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung ist, die sowohl finanzielle als auch planerische Unterstützung auf allen Ebenen erfordert. Die Zeit drängt, denn mit zunehmenden Hitzewellen steigen auch die gesundheitlichen Risiken für die Bevölkerung.

NAG

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