In der letzten Woche hat sich in Hamburg eine besorgniserregende Situation im Zusammenhang mit dem Sauerstoffgehalt in der Elbe entwickelt. Umweltverbände und Anwohner sind alarmiert, da die kritischen Werte für den Fischbestand gefährlich niedrig sind.
Akute Sauerstoffkrise in der Elbe
Nach Angaben von Linda Kahl, einer Expertin des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), lag die Sauerstoffkonzentration an der Messstation Blankenese am 29. Juli bei alarmierenden 1,35 Milligramm pro Liter. Diese Werte sind nicht nur niedrig, sondern stellen auch eine direkte Bedrohung für die aquatische Tierwelt dar. Kahl erklärt, dass Werte unter 2 Milligramm pro Liter tödliche Bedingungen für Fische schaffen.
Ursachen und Auswirkungen auf den Fischbestand
Die Sorgen um das Fischsterben sind nicht unbegründet: Für Arten wie Finte oder Stint liegt die kritische Grenze gar bei 4 Milligramm pro Liter. In den vergangenen Wochen wurden dort jedoch signifikant unter diesen Werten registriert. In der kommenden Zeit könnte sich die Situation weiter verschärfen, da Experten prognostizieren, dass das Sauerstoffloch sich aufgrund ungünstiger Wetterbedingungen vergrößern könnte.
Vergleich zu vergangenen Vorfällen
Ähnliche Umweltherausforderungen wurden 2023 in Niedersachsen festgestellt, als extreme Wetterbedingungen zu einem Massensterben in Flüssen und Seen führten. Damals erlebten Sterbefälle von Fischen auch in den Landkreisen Rotenburg, Cuxhaven, Osterholz, Stade und Harburg einen tragischen Höhepunkt.
Positive Nachrichten aus anderen Gewässern
Erfreulicherweise berichten lokale Gewässer wie die Alster und die Kanäle in Hamburg von stabilen Sauerstoffwerten. Dies könnte darauf hindeuten, dass nicht alle Gewässer von den negativen Auswirkungen gleichermaßen betroffen sind. Dennoch bleibt die Situation in der Elbe, die besonders durch häufige Baggerarbeiten und einen Rückgang der Flachwasserzonen stark angeschlagen ist, ein ernstes Anliegen.
Die Sicht der Umweltschützer
Die Baggerarbeiten und die abnehmenden Flachwassergebiete stellen eine permanente Bedrohung dar. Kahl fordert einen sensiblen Umgang mit diesen Ressourcen, um die Gesundheit des Ökosystems zu gewährleisten. Obwohl bislang kein massives Fischsterben gemeldet wurde, sind sich die Umweltexperten einig, dass sofortige Maßnahmen notwendig sind, um eine weitere Verschlechterung zu verhindern.
Die anhaltende Situation an der Elbe zeigt, wie wichtig es ist, die Gewässer nicht nur als natürliche Ressourcen zu betrachten, sondern auch als wertvolle Lebensräume, die es zu schützen gilt. Der Aufruf zur Erhöhung der ökologischen Verantwortung und der Schutz der Fischpopulation wird dringlicher denn je.
– NAG